Respekt Coaches brauchen Planungssicherheit

Seit sechs Jahren läuft das Respekt Coaches Programm und leistet erfolgreich Präventionsarbeit und Demokratieförderung an Schulen. Wie in den Jahren zuvor ist auch für 2025 unklar, unter welchen Voraussetzungen die Respekt Coaches ihre wertvolle Arbeit fortsetzen können. Nach den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg wird der Rechtsruck immer sichtbarer. Demokratiegefährdende Tendenzen in Gesellschaft und Politik sollten gerade mit Blick auf die vorgezogenen Neuwahlen Anlass genug sein, das Programm nachhaltig und zuverlässig abzusichern.

Deshalb setzt sich die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. gemeinsam mit den Respekt Coaches für verlässliche Rahmenbedingungen ein, die den Schüler*innen, Schulen und Fachkräften Planungssicherheit bieten. Am Beispiel der Arbeit der Respekt Coachin vom Caritasverband Bayreuth zeigen wir, was das Programm so wertvoll macht.

Themenvielfalt des Programms berücksichtigt Bedarfe der Schulen und Jugendlichen

Konstanze Rau ist am Richard-Wagner-Gymnasium und an der Mittelschule Bayreuth-Altstadt tätig. Die Schwerpunkte ihrer Gruppenangebote spiegeln die vielfältigen Ansätze des Respekt Coaches Programm und die Heterogenität der Zielgruppen wider. In Bayreuth liegt der Fokus auf den Themen Themen Sexismus, Geschlechtervielfalt und -rollen, Solidarität und Rassismus. So hatten Schülerinnen der 9. und 10. Klassen des Gymnasiums in der Workshop-Reihe „Rise up, girl!“ die Chance, sich mit Fragen zu Feminismus, Selbstbehauptung und Selbstakzeptanz auseinanderzusetzen. Mit Blick auf Social Media Trends, wie beispielsweise die Tradwives, stärkt ein solches Angebot nicht nur die Mädchen persönlich, sondern hat auch gesellschaftspolitische Relevanz.

Die Jugendlichen wissen das Engagement der Respekt Coachin zu schätzen. Denn in den Workshops erleben sie eine Atmosphäre, in der sie sich offen äußern können und gehört werden. Voraussetzungen dafür sei Vertrauen, das, so Konstanze Rau, Zeit brauche. Nur so sei Extremismusprävention möglich. Verlässliche finanzielle Rahmbedingungen tragen demnach maßgeblich zum Erfolg des Programms bei.

Respekt Coaches sind auch Ansprechpartner*innen für die Lehrkräfte

Die Respekt Coachin ist aber nicht nur für die Schüler*innen zuständig, wie eine Lehrkräftefortbildung zu rassismuskritischer Bildung am Richard-Wagner-Gymnasium beweist. Das Angebot stieß in der Lehrer*innenschaft auf großes Interesse und wurde von einem Drittel des Kollegiums angenommen. Die Notwendigkeit derartiger Fortbildungen zeigt die aktuelle Leipziger Autoritarismusstudie, die eine deutliche Zunahme von Ausländerfeindlichkeit in Westdeutschland belegt. Ralf Knappa und Caroline Koch unterrichten beide an der Schule und sehen die kompetenten und kreativen Aktivitäten der Respekt Coachin auch aufgrund solcher Angebote als Bereicherung des Schullebens.

Hohe Nachfrage erfordert mehr finanzielle Ressourcen

Die gute Arbeit der Respekt Coachin hat sich herumgesprochen. Bozena Schiepert ist Geschäftsführerin des Caritasverbands Bayreuth und wünscht sich Planungssicherheit, um das Programm vor Ort ausbauen zu können: „Wir sind auf eine langfristige Finanzierung angewiesen, um auch weitere Anfragen von Schulen aus der Stadt und dem Landkreis Bayreuth bedienen zu können.“

Mehr über die Arbeit des Respekt Coaches Programm in Bayreuth erfahren Sie bei dem dortigen Caritasverband.

Quelle: BAG KJS

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