Respekt Coaches brauchen Planungssicherheit

Seit 2018 läuft das Respekt Coaches Programm und leistet erfolgreich Präventionsarbeit und Demokratieförderung an Schulen. Wie in den Jahren zuvor, ist auch für das Jahr 2025 unklar, unter welchen Voraussetzungen die Respekt Coaches ihre wichtige Arbeit fortsetzen können. Demokratiegefährdende Tendenzen in Gesellschaft und Politik sollten Anlass genug sein, das Programm nachhaltig und verlässlich abzusichern. Durch Wahlergebnisse der Europawahl oder zuletzt der Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sowie durch politische Debatten zur Einwanderung nach Deutschland und über das Asylrecht wird das Risiko für die Demokratie immer sichtbarer.

Deshalb setzt sich die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. gemeinsam mit den Respekt Coaches für verlässliche Rahmenbedingungen ein, die den Schüler*innen, Schulen und Fachkräften Planungssicherheit bieten. Am Beispiel der Arbeit der Respekt Coachin aus Emmendingen zeigen wir, was das Programm so wertvoll macht.

Respekt Coach-Programm fördert Austausch und Verständnis

In Emmendingen ist die Respekt Coachin Aleksandra Kliukina an den Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen (GHSE) aktiv. Die GHSE hat aufgrund ihrer vielfältigen Ausrichtung eine große und heterogene Schüler*innenschaft. Schulleiter Thomas Kruse schätzt die Arbeit der Respekt Coachin besonders, weil sie Raum für alle Themen schaffe und „das Gespräch […] den Austausch untereinander und das Verständnis füreinander“ fördere. 

Schwerpunkt Antisemitismus

Seit dem Anschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel tritt in Deutschland Antisemitismus verstärkt zu Tage. Die registrierten antisemitisch motivierten Straftaten haben sich laut Bindesinnenministerium im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt und sind auf 3.200 gestiegen.

An der GHSE arbeitet die Respekt Coachin Kliukina präventiv gegen Antisemitismus. Durch die geopolitischen Entwicklungen und den erstarkten Antisemitismus hat ihre Arbeit zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen von Gruppenangeboten realisierten Schüler*innen einen Podcast, besuchten gemeinsam mit der Coachin Gedenkstätten oder bereiteten sich auf einen Palästina-/Israelaustausch vor.

Ausstellung „Gegen das Vergessen“

Bereits vom 19. Juni bis 7. Juli 2023 wurde auf dem Schulhof die Ausstellung „Gegen das Vergessen“ von Luigi Toscano mit überdimensionalen Porträts von Holocaust-Überlebenden präsentiert. Gecoachte Schüler*innen führten fachkundig durch die Ausstellung. Sie wurde lediglich an zehn Schulen in Baden-Württemberg gezeigt. Luigi Toscano kam während der Ausstellungzeit zu einem Schulhofgespräch und tauschte sich mit den Jugendlichen aus. Möglich wurde die Ausstellung durch die Vernetzung mit der Gedenkstätte Blaues Haus e. V. in Breisach. Das Angebot, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich war, spiegelt die Einschätzung von Respekt Coachin Aleksandra Kliukina : „Die Arbeit der Respekt Coaches ist wichtig für ein respektvolles Miteinander in Schulen und der Gesellschaft:“ „Gegen das Vergessen“ hat den Ort Schule geöffnet und nicht nur die Schüler*innen miteinander ins Gespräch gebracht.

 Quelle: BAG KJS; GHSE, tagesschau.de

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