Deutschland redet über Armut. Angesichts hoher Steuereinnahmen, Rekordbeschäftigung und guter wirtschaftlicher Perspektiven ist diese Diskussion wichtig und überfällig. Doch lässt sie einen wichtigen Aspekt bisher außer Acht: Die Armut junger Menschen zwischen 14 und 26 Jahren. Jugendarmut ist kein Einzelschicksal: Die Armutsgefährdungsquote ist bei Jugendlichen so hoch wie in keiner anderen Altersgruppe. Die BAG KJS stellt in dem Politikbrief aktuelle Zahlen zur Verfügung und appelliert an die politisch Verantwortlichen Jugendarmut zu bekämpfen.
Wer als Kind arm ist, ist dies auch als Jugendlicher
In beiden Lebensphasen spielt die Abhängigkeit von Elternhaus und sozialem Umfeld eine besonders große Rolle: Beide bestimmen maßgeblich das vorhandene Bildungsniveau und nehmen damit auch erheblichen Einfluss auf den schulischen und beruflichen Werdegang der Jugendlichen. So setzt sich Jugendarmut in vielen Fällen fort in prekären Lebenssituationen, die geprägt sind von atypischen Arbeitsverhältnissen und Tätigkeiten im Niedriglohnbereich.
Wichtigste Ursachen für Jugendarmut
- Familiäres Umfeld mit geringen wirtschaftlichen und kulturellen Ressourcen sowie geringer sozialer Durchsetzungsfähigkeit.
- Mangelnde Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich.
- Arbeitsmarktpolitik, die atypische Beschäftigungsverhältnisse und damit prekäre Lebenssituationen begünstigt.
- Fehlende Trennschärfe zwischen Kinder- und Jugendarmut, die die spezifischen Bedürfnisse junger Menschen unberücksichtigt lässt und zu ihrer Ausgrenzung beiträgt.
Ohne passgenaue Förderung junger Menschen lassen wir Potenziale ungenutzt und der Armut ihren Lauf. Die Folgen treffen nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern sie beeinträchtigen die Entwicklung Deutschlands in wirtschaftlicher, politischer sowie gesellschaftlicher Hinsicht. Deshalb appelliert die BAG KJS an die politisch Verantwortlichen Jugendarmut nachhaltig und wirksam zu bekämpfen.
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