Die FDP-Fraktion fordert in einem Antrag, obdachlose Menschen in der Corona-Pandemie nicht zu vergessen. Die Abgeordneten begründen dies damit, dass obdachlose Menschen von der Pandemie besonders betroffen seien. Sie hätten keine Chancen, im häuslichen Umfeld Schutz vor einer Ansteckung durch das Virus zu finden, heißt es in dem Antrag. Die Liberalen verlangen von der Bundesregierung eine Taskforce aus Bund, Ländern und Kommunen zu initiieren, um Probleme und Lösungen zu diskutieren und Zuständigkeiten zu fixieren. Außerdem müssten Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass das Infektionsrisiko in allen Einrichtungen der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe minimiert werde – beispielsweise durch Berücksichtigung aller Einrichtungen in der Coronavirus-Testverordnung (TestV). Dazu zählten auch Einrichtungen in denen nicht übernachtet würde. Die Liberalen erwartet von solch einer Taskforce auch Lösungen für wegfallende Plätze in Notunterkünften. Der sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober kritisiert in den Zeitungen des RedaktionsNetzwerkes Deutschland, dass nicht sein dürfe, dass in der Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe praktisch abgewogen werden müsse zwischen der Hilfe auf der einen und dem Infektionsschutz auf der anderen Seite. „Wenn in Notunterkünften durch Abstandsregelungen Plätze wegfallen, muss die Bundesregierung gemeinsam mit Ländern und Gemeinden Alternativen entwickeln“, fordert der FDP-Politiker. Außerdem plädiert die FDP dafür, den Housing-First Ansatz weiter zu entwickeln.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; KNA; RND