Mehr Jugendbeteiligung: EU-Jugendbericht 2024 und Online-Plattform

Parallel zum kürzlich veröffentlichten EU-Jugendbericht 2024 und der aktuellen Eurobarometer-Umfrage junger Europäer*innen hat die EU-Kommission eine neue Online-Plattform für mehr Bürgerbeteiligung und jugendpolitischen Austausch ins Leben gerufen. Diese soll jungen Menschen in der EU die Möglichkeit geben, ihre Sichtweisen und Meinungen zu teilen und die EU-Politik mitzugestalten.


EU-Jugendbericht und Eurobarometer-Umfrage

Der Jugendbericht 2024 der EU-Kommission „über die Umsetzung der EU-Jugendstrategie (2022-2024)“ zeigt sowohl die Fortschritte auf, die bisher im Rahmen der EU-Jugendstrategie 2019-2027 erzielt wurden, als auch die Herausforderungen, mit denen junge Europäer*innen konfrontiert sind. Zentrale Themen hierbei sind die Jugendarbeitslosigkeit und psychische Gesundheit. Laut Bericht sahen sich etwa 50 % der jungen Menschen im Jahr 2024 mit emotionalen oder psychosozialen Schwierigkeiten konfrontiert. Als Gründe hierfür wurden unter anderem Druck durch Arbeitslosigkeit, geringe Bildung und soziale Ausgrenzung genannt, die sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirkten. Der Bericht weist zugleich auch auf die Verbesserungen hin, die die EU-Jugendstrategie im Leben junger Menschen von 2022 bis 2024 erwirkt hat. Verwiesen wird hierbei primär auf Initiativen zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, der Bildungsgerechtigkeit und -qualität, der Entwicklung von Kompetenzen für bessere Arbeitsplätze sowie der Unterstützung der psychosozialen Gesundheit. Für die kommenden Jahre 2025 und 2026 hat die EU-Kommission bekräftigt, junge Menschen und Interessenträger bei der Gestaltung der EU-Jugendstrategie ab 2027 wieder einzubeziehen.

Die aktuelle Eurobarometer-Umfrage gibt einen Einblick in die aktuellen Ansichten junger Menschen zur Zukunft der EU sowie zu politischen und gesamtgesellschaftlichen Themen. Trotz des mehrheitlich geäußerten Optimismus der Befragten, was die Zukunft der EU und dessen positive Wirkung für die Gesellschaft betrifft, werden auch Bedenken und Zukunftssorgen im Hinblick auf Sicherheit, bezahlbaren Wohnraum und Lebenshaltungskosten angeführt.

Neue Online-Debatte zur Förderung des jugendpolitischen Dialogs

Mithilfe der neuen Online-Plattform für jugendpolitischen Austausch sollen junge Europäer*innen die Möglichkeit erhalten, die EU-Politik mitgestalten und sich an Debatten zu jugendpolitischen Themen beteiligen zu können.

„Junge Menschen sind die Zukunft Europas, und ihre Stimmen müssen gehört werden. Diese neue Online-Debatte bietet ihnen eine Plattform für den Austausch von Ideen und die Gestaltung der EU-Politik. Die jüngste Eurobarometer-Umfrage zeigt ihre Hoffnungen für die EU, aber auch ihre Bedenken. Wir werden weiter daran arbeiten, ihre Prioritäten anzugehen und jedem jungen Europäer die Chance zu geben, eine bessere Zukunft aufzubauen“, sagt Roxana Mînzatu, Exekutiv-Vizepräsidentin für soziale Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und Vorsorge.

Durch die jährlich stattfindenden jugendpolitischen Dialoge können junge Menschen mit den Mitgliedern der EU-Kommission interagieren und ihre Anliegen kommunizieren. Von 2020 bis 2024 haben sich etwa 130.000 junge Menschen am EU-Jugenddialog beteiligt. Durch die Möglichkeit, über eine Online-Plattform an der Debatte mitzuwirken, soll die Teilhabe erleichtert und für mehr Menschen leichter zugänglich sein.

Jugendgerechte Politik umsetzen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) befürwortet eine stärkere Beteiligung junger Menschen bei politischen Entscheidungsfindungen. Für eine #StarkeZukunft junger Menschen gilt es, ihren Bedarfen eine wichtige Rolle bei jugendpolitischen Themen und Entscheidungen beizumessen. Aus Sicht der BAG KJS sind hierfür Werkzeuge wie der Jugend-Check, ein Jugend-Mainstreaming oder ein institutionalisierter Dialog mit Forschung und Praxis bis zu wirksamen Beteiligungsformaten für junge Menschen notwendig. Bei der Entwicklung der Formate sind Interessen junger Menschen zu berücksichtigen und einzubeziehen. Angebote zur Stärkung demokratischer Werte und politischer Teilhabe müssen partizipativ und niedrigschwellig sein, sodass eine wirksame Beteiligung junger Menschen am demokratischen System möglich ist. Die Ausweitung dieser Angebote auf den digitalen Raum kann hierfür sehr förderlich sein.

 

Autorin: Mareike Klemz

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