Soziale Kontakte können eine wesentliche Rolle bei der Re-Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt spielen. Sie können etwa Informationen über freie Stellen weitergeben, mitunter Einfluss auf Einstellungen nehmen oder bei der Bewältigung der Folgen anhaltender Arbeitslosigkeit helfen. Forscher*innen des Instituts für Arbeitsmarkt- Berufsforschung (IAB) untersuchten die sozialen Kontakte Langzeitarbeitsloser und prüften, ob und welche dieser Beziehungen bei der Arbeitsaufnahme hilfreich sind. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Freunde und Bekannte, die bei Alltagsproblemen helfen, die Beschäftigungschancen erhöhen. Aktive Mitgliedschaften in Vereinen, im Sport, in einer Gewerkschaft oder in einer Kirchengemeinde wirken sich ebenfalls positiv auf die Beschäftigungschancen Langzeitarbeitsloser aus. Haben Langzeitarbeitslose etwa einen Freundes- und Bekanntenkreis, der bereit ist, sie bei der Stellensuche zu unterstützen, verbessert dies entgegen der Erwartung ihre Beschäftigungschancen nicht. Angesichts dieser Ergebnisse halten die Arbeitsmarktexpert*innen Maßnahmen für angebracht, in denen sich die Teilnehmenden unter der Anleitung von entsprechend geschultem Personal wechselseitig motivational und emotional unterstützen. Ebenso könnte die Förderung von Vereinsmitgliedschaften, die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben dienen, für die Arbeitsmarktintegration Langezeitarbeitsloser indirekt hilfreich sein. Eine solche Förderung könnte neben finanziellen Zuschüssen auch bedeuten, dass Vermittlungsfachkräfte Langzeitarbeitslose aktiv zur Aufnahme eines Engagements in freiwilligen Organisationen motivieren. Die Forschungsergebnisse haben Gerhard Krug, Mark Trappmann und Christof Wolf in einem IAB-Kurzbericht veröffentlicht.
Quelle: IAB