Nach wie vor haben junge Frauen ein engeres Berufswahlverhalten als junge Männer. Gerade in technisch-gewerblichen Ausbildungsberufen sind junge Frauen noch immer eine Minderheit. Eine Sonderauswertung des DGB-Ausbildungsreports 2014 anlässlich des Girls’Day kommt zu dem Ergebnis: Junge Frauen sind als Auszubildende in männlich dominierten Berufen genau so zufrieden mit ihrer Ausbildung wie die jungen Männer. Laut DGB-Daten bewerten 79 Prozent der weiblichen Azubis ihre Ausbildungssituation mit sehr gut und gut, bei den jungen Männern sind dies 74 Prozent.
Weit verbreitet scheint die Vorstellung zu sein, dass Mädchen in gewerblich-technischen Branchen ein Akzeptanzproblem haben oder gar schlecht behandelt werden. So glaubt mehr als die Hälfte (51 Prozent) der im Rahmen des „Girls‘ Day“ 2013 befragten Lehrkräfte, dass die Gefahr einer möglichen Diskriminierung die Orientierung von Mädchen hin zu handwerklich-technischen Berufen negativ beeinflusst.
Die Ergebnisse des Ausbildungsreports unterstützen diese Einschätzung nicht, sie weisen positive Ausbildungserfahrungen von jungen Frauen in männlich dominierten Ausbildungsberufen auf: Mit 84 Prozent fühlt sich der weitaus größte Teil der weiblichen Auszubildenden immer oder häufig von ihren Ausbilder/-innen korrekt behandelt.
Die Ergebnisse des Ausbildungsreports laden ein, Klischeevorstellungen von Berufen zu hinterfragen, sich umfassend mit den eigenen Interessen und Begabungen auseinanderzusetzen, den Blick bei der Wahl nach der beruflichen Entwicklung weiter zu fassen und sich breit über die eigenen Möglichkeiten und zur Auswahl stehenden Berufe zu informieren.“
Die DGB-Ausbildungsstudien beruhen auf standardisierten schriftlichen Befragungen, die mit Auszubildenden in Berufsschulklassen durchgeführt werden.
Quelle: DGB Jugend
Dokumente: SonderauswertungDGBStudie.pdf