Jugendarmut: ein drängendes Problem, doch die Regierung weiß wenig

Ein Fünftel aller Jugendlichen und ein Viertel aller jungen Erwachsenen bis 25 Jahre sind von Armut bedroht. Regional gibt es erhebliche Unterschiede beim Armutsrisiko. Jugendliche in Bremen sind 2018 am stärksten von Armut bedroht (35,8%), in Baden-Württemberg (14,6%) oder Bayern die wenigsten (12,9%). Die Jugendarmutsquote stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an: um 1,4% bei Jugendlichen und um 1,5% bei jungen Erwachsenen. Auffälig ist, dass 51,5% aller alleinstehenden Jugendlichen und 56% allen alleinstehenden jungen Erwachsenen von Armut bedroht sind. Diese Zahlen bestätigt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken, die den „Jugendsozialarbeit News“ vorliegt. Die Linken hatte in sich ausführlich nach der Situation armer junger Menschen erkundigt. Die Bundesregierung bleibt in ihrer Antwort, wie Jugendarmut bekämpft werden soll, eher wage und verweist auf bestehende Programme und Fördermöglichkeiten. Aufgrund mangelhafter Zielgruppenereichung (§16 h SGB II) oder ihres Modellcharkaters (Jugend stärken im Quartier) sind weitere nachhaltige Maßnahmen dringend erforderlich. Zu konkreten gesetzlichen Änderungen, z. B. eine rechtlich verbindliche Ausbildungsgarantie einzuführen, gibt die Regierung keine Auskunft. Genauere Angaben zu den Lebensumständen von Armut betroffener Jugendlicher (wie Bildungsstatus, berufliche Situation, Wohnsituation o. ä.) macht die Bundesregierung nicht.

Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; Die Linke

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