Polarisierungstendenzen haben die Arbeit der Jugendmigrationsdienste (JMD) deutlich erschwert. Denn in der öffentlichen Diskussion scheint es derzeit nur noch ein Entweder – Oder, Freund oder Feind zu geben. Das gegenwärtige gesellschaftliche Klima und die zum Teil überhitzte Debattenlage leistet auch einer Radikalisierung und Verhärtung ideologischer Fronten Vorschub. Die zunehmende Komplexität von politischen und gesellschaftlichen Sachverhalten hat dazu geführt, dass viele Menschen sich immer mehr nach einfachen Lösungen sehnen. Gleichzeitig geht ihnen das Verständnis für Ambiguität verloren. Dies spiegelt sich auch in der Beratungspraxis der JMD wider. Die gesellschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahren bringen JMD-Mitarbeitende in Grenzsituationen. Zum einen ist die Arbeitsbelastung gestiegen, zum andern erleben manche Kolleg*innen, dass eine Verständigung über Ziele der Inklusion mit den Klient*innen schwieriger wird. Wertekonflikte sind hier eine mögliche Ursache. Auch in den Teams gibt es zunehmend Konflikte über den unterschiedlichen (pädagogischen) Umgang mit den verschiedenen Zielgruppen. Vom 21. bis 23. Juni 2022 bekommen JMD-Fachkräfte Unterstützung. Die Jahrestagung der JMD in katholischer Trägerschaft bietet die Möglichkeit, die eigene professionelle Haltung, die eigene Identität und die persönliche berufliche Beratungstätigkeit innerhalb dieser Pole und der damit verbundenen Differenzkategorien und Deutungsmuster zu reflektieren. Das bietet eine Grundlage, sicher und angemessen tätig sein zu können. Details zu der Fachtagung entnehmen Sie der Ausschreibung. Anmeldungen sind online möglich.
Quelle: BAG KJS