Interview: Kann inklusive Bildung funktionieren, wenn gleichzeitig Sonderstrukturen aufrechterhalten werden?

Die Fachstelle Übergänge in Ausbildung und Beruf (überaus) veröffentlichte kürzlich ein ausführliches Interview mit der Forscherin Jonna Blanck von der Humboldt-Universität Berlin zum Themenkomplex Inklusion. Blanck ging in ihrer Dissertation der Frage nach, wie die Übergänge von Förderschüler*innen aussehen. Beleuchtet hat Blanck die Bedeutung des Förderschulbesuches (Förderschule „Lernen“) für den Übergang. Zudem hat sie herausgearbeitet, welche Faktoren letztlich beeinflussen, ob und wie Jugendlichen dieser Übergang gelingt. Die Wissenschaftlerin antwortet auf sechs Fragen, die als Audio- bzw. Videosequenz auf der Website von überaus bereitgestellt werden und einzeln abspielbar sind. Eindrücklich macht Blanck deutlich, dass es einem Teil der Förderschüler*innen gelingt, den Übergang in eine reguläre berufliche Ausbildung in reguläre Ausbildungsbetriebe zu meistern. Sie nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, um auf die langfristige Bedrohung hinzuweisen, wenn dieser Übergang nicht gelingt. Es würde sich dann um eine sozial sehr stark benachteiligte Gruppe handeln, der sehr wenig Unterstützungsfaktoren zur Verfügung stünden. Eindrücklich schildert sie in dem Interview, wie Klassifizierungen am Übergang von der Schule in den Beruf wirksam werden.

Ihre Studienergebnisse hat die Wissenschaftlerin publiziert. Unter anderem in: Blanck, Jonna M. (2020): Übergänge nach der Schule als „zweite Chance“? Eine quantitative und qualitative Analyse der Ausbildungschancen von Schülerinnen und Schülern aus Förderschulen »Lernen«. Bildungssoziologische Beiträge. Weinheim: Beltz Juventa, 244.

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