Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) fordern eine deutliche Erhöhung der Mittel für die Jugendmigrationsdienste auf mindestens 60 Millionen Euro. Tatsächlich wurden im aktuellen Haushaltsentwurf der Bundesregierung die Mittel in diesem Bereich um acht Millionen Euro gekürzt – von 50 Millionen Euro 2016 auf 42 Millionen Euro. Das entspricht in etwa einer Reduzierung auf den Stand von 2006.
Zwar ist die Zahl der neu kommenden Geflüchteten gesunken. Die Gesamtzahl der Migrantinnen und Migranten mit Bleibeperspektive aber wächst ständig. Hinzu kommen viele Zuwanderer aus anderen EU-Staaten. Damit steigt auch der Bedarf an Beratung. Bereits jetzt müssten viele junge Menschen zwei bis drei Monate auf einen Termin warten. Für die erfolgreiche Integration ist aber gerade in der Anfangsphase eine enge Begleitung erforderlich.
Auf einer von der BAG EJSA und der Diakonie RWL veranstalteten Tagung sprach sich Bettina Bundszus, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend im Bundesfamilienministerium, gegen Kürzungen in der Jugendmigrationsberatung aus.
Die Migrationsdienste sind auch für die sozialpädagogische Begleitung der Menschen zuständig, die an Integrationskursen teilnehmen. Für die Durchführung der Integrationskurse sollen allein 2017 über 600 Millionen Euro ausgegeben werden. „Hier muss ein Gleichgewicht bei der Bereitstellung von Mitteln für den Unterricht und die Beratung bestehen“, so fordern BAG EJSA und Diakonie RWL. Der Erfolg der Integrationskurse sei ohne die begleitende Beratung sonst für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Frage gestellt.“
Quelle: BAG EJSA