Unter dem Titel »Rechtsextreme Instrumentalisierung des Kampfsports« stellte die sportpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Monika Lazar, eine kleine Anfrage an die Regierung. Die Antworten des zuständigen Bundesinnenministeriums (BMI) umfassen 33 Seiten. Auch wenn die Corona-Pandemie im laufenden Jahr Veranstaltungen für die Rechte Szene erschwert hat, musste sich das Gemeinsame Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum-Rechts von Bund und Ländern in den ersten acht Monaten dieses Jahres 14 Mal mit der rechtsextremistischen Kampfsportszene befassen. Im gesamten Jahr 2019 gab es 22 entsprechende Besprechungen, doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Insbesondere junge Rechtsextremisten interessierten sich zunehmend für gemeinsame sportliche Aktivitäten. Neben Kampfsport seien auch Kraftsport und Bergsteigen in der Szene beliebt, hält das Innenministerium fest. Verfassungsschützer sehen personelle Überschneidungen und Kontakte auch zwischen rechtsextremistischen Kampfsportlern und der Fußball-Hooliganszene. Dennoch heißt es in einer Passage der Antwort: „Ein sportpolitischer Regelungsbedarf wird nicht gesehen.“ Die Grünen wünschen sich angesichts dieser Erkenntnisse eine sportpolitische Strategie, um einer Unterwanderung des Extremkampfsports durch Rechtsextreme Einhalt zu gebieten. Ein Lizensierungsverfahren für Sportstudios und Trainer könnte hier eine Lösung sei.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; Monika Lazar (MdB) – Bündnis 90/DIE GRÜNEN; Junge Welt; Kölner Stadtanzeiger; Westfälische Nachrichten; epd