Inflation belastet Geringverdiener am meisten

Die hohe Inflationsrate von aktuell zehn Prozent belaste dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung zufolge vor allem Familien mit niedrigem Einkommen. Wie das Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mit seinem Inflationsmonitor belegt, erreichte die Inflationsrate den höchsten Wert seit 1951. Durch neue Preisschübe bei Haushaltsenergie und Nahrungsmitteln sowie den Wegfall von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket habe die Inflation im September für alle Haushalte in Deutschland noch einmal deutlich angezogen, auf durchschnittlich 10,0 Prozent. Weit überdurchschnittlich belastet seien einkommensschwache Familien und, in etwas abgeschwächter Form, Alleinlebende mit niedrigem Einkommen. Dagegen weisen Alleinlebende mit hohem Einkommen (wie in den Vormonaten) die im Vergleich geringste haushaltsspezifische Teuerungsrate auf: 8,0 Prozent. Damit habe sich die soziale Schere bei den Inflationsraten gegenüber August noch einmal deutlich geöffnet, von 2,1 auf 3,4 Prozentpunkte.

Haushalte mit geringeren Einkommen besonders betroffen – Energiepreise deckeln

Die Forscher*innen zeigen unmissverständlich auf, dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Haushaltsenergie überproportional belastet sind und sich hier auch die Verteuerung der Nahrungsmittel stärker niederschlägt. Die Alltagsgüter, die vor allem Ärmere kauften, seien kaum zu ersetzen. Zudem besäßen diese Haushalte sehr wenig Spielräume, ihr Konsumniveau durch Rückgriff auf Erspartes aufrechtzuerhalten. 

Die Vorschläge der Gaskommission für eine Gaspreisbremse sind für die Autor*innen den Inflationsmonitors ein Baustein, um weitere deutliche Preisschübe in den kommenden Monaten zumindest in wichtigen Teilen abzufangen. Auch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas und der Verzicht auf die Gasumlage bewerteten sie positiv. Die von der Gaskommission vorgeschlagene Übernahme der Heizkosten im Dezember durch den Staat wird hingegen kritisch gesehen, da davon auch Haushalte mit höheren Einkommen profitieren würden. 

Quelle: IMK; epd 

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