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Höhere Sozialleistungen werden durch höhere Kosten neutralisiert

Mit dem Beginn des Jahres 2025 griffen Rechtsänderungen, die Einfluss auf die Grundsicherung haben. Für junge Menschen sollten vor allem Erhöhungen von Kindergeld und der Kindersofortzuschlag einen Effekt haben, ebenso die Erhöhung von Wohngeld, Minijobgrenze und Mindestausbildungsvergütung. Zugleich stiegen jedoch Kosten, zum Beispiel für das Deutschlandticket von 49 auf 58 Euro. Ein Überblick.

Das Kindergeld steigt von 250 auf 255 Euro im Monat, der Kindersofortzuschlag von 20 auf 25 Euro. Zugleich sinkt der Unterhaltsvorschuss um 5 Euro und neutralisiert damit die Kindergelderhöhung in den Fällen, in denen das Jugendamt zahlt, wenn ein Elternteil keinen oder nicht genug Kindesunterhalt leistet. Das Wohngeld wird zwar um 15 Prozent erhöht, zugleich steigen jedoch die Mietkosten. In der Bilanz haben Menschen, die Grundsicherung beziehen, durch die höheren staatlichen Leistungen kein Plus im Geldbeutel. Armut von jungen Menschen wird somit nicht reduziert.

Plus bei Ausbildungsvergütung, Minus bei Mobilität

Ein kleiner Vorteil entsteht unter Umständen durch die Erhöhung der Minijobgrenze und des Grundfreibetrages für anrechnungsfreie Einkünfte von U-25-jährigen Auszubildenden von 538 auf 556 Euro. Die Erhöhung der Mindestausbildungsvergütung im 1. Ausbildungsjahr auf 682 Euro im Monat – und damit um 33 Euro gegenüber dem Jahr 2024 – ist ebenfalls ein Plus. Der gesetzliche Mindestlohn steigt von 12,41 auf 12,82 Euro. Das dokumentiert eine Liste der IG-Metall. Den positiven Entwicklungen steht gegenüber, dass Beiträge für die Pflegeversicherung um 4,5 Prozent erhöht werden, die altersunabhängig von allen Sozialversicherungspflichtigen gezahlt werden müssen. All diejenigen jungen Menschen, die wegen Schule, Ausbildung, Studium oder Job mit dem Deutschlandticket ihre Wege zurücklegen, müssen seit Januar 2025 neun Euro mehr zahlen.

Einschnitte in den Asylregelleistungen

Seit dem Jahreswechsel werden Menschen, die in Deutschland Asyl suchen und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, durch Senken der Asylregelleistungen  zwischen 13 und 91 Euro pro Monat noch stärker als bisher um ihre Integrations- und Teilhabechancen gebracht. Unter den Betroffenen sind viele junge Menschen, die allein oder mit ihren Familien Zuflucht in Deutschland gesucht haben. Mit dem Einführen von Bezahlkarten in vielen Kommunen und Ländern wird noch eine zusätzliche Barriere aufgebaut.

 

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