Heimat-Fragen nicht allein den Rechtspopulisten überlassen

Der katholische Theologe Andreas Lob-Hüdepohl fordert von Christen eine stärkere Positionierung in gesellschaftspolitischen Debatten über Heimat. „Heimat und Identität sind zentrale Fragen des menschlichen Daseins. Und es ist ein Kernbereich unseres Christseins“, sagte der Sozialethiker auf der kirchlichen Fachmesse „pastorale!“ in Magdeburg. „Deshalb dürfen wir auch als Christen diese Begriffe nicht den Populisten überlassen.“

„Rechtspopulismus ist nicht nur ein Problem des Ostens“, betonte Lob-Hüdepohl. „Es ist ein Phänomen, das sich in die Mitte der Gesellschaft hineingefressen hat und auch in die Mitte der Gemeinden.“ Die damit verbundenen Diskussionen um Ausgrenzung forderten von Katholiken eine kritische Selbstreflexion.

Wichtig sei, die Gründe zu verstehen, warum sich Menschen rechtspopulistischen Positionen zuwenden, sagte der Theologe. „Wenn Menschen das Gefühl haben, sie werden permanent nicht geachtet und ihre Lebensleistung nicht wertgeschätzt, dann ist das eine ganz elementare Kränkung.“ Lob-Hüdepohl rief dazu auf, eine besondere Sensibilität für biografische Brüche zu entwickeln. Er erarbeitete federführend die im Juni erschienene Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen.

Quelle: KNA

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