Generation Z: Fleiß statt Freizeit

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) räumt mit dem Vorurteil auf, die Generation Z fordere viel, arbeite aber wenig. Eine Studie weist nach, dass die Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen seit dem Jahr 2015 um über 6 Prozentpunkte auf rund 76 Prozent überdurchschnittlich gestiegen ist.

IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber erläutert, von 2015 bis 2023 sei sowohl die Teilzeit- als auch die Vollzeitbeschäftigung unter den 20- bis 24-Jährigen gestiegen – die Teilzeitbeschäftigung jedoch wesentlich stärker. Die höhere Erwerbsbeteiligung Jüngerer ist vor allem einem wachsenden Anteil von Studierenden mit Nebenjobs geschuldet: Die Erwerbsquote unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren zwischen 2015 und 2023 hat um 19,3 Prozentpunkte auf 56 Prozent zugenommen. Gleichzeitig ist die Erwerbsquote unter allen Nichtstudierenden dieser Altersgruppe im genannten Zeitraum ebenso gestiegen – um 1,6 Prozentpunkte auf 85,9 Prozent.

Der Befund widerspricht laut IAB gängigen Klischees zur mangelnden Arbeitsbereitschaft der Generation Z. Er passt zu weiteren generationsspezifischen Ergebnissen: Junge Leute wechseln nicht häufiger den Job als früher. Die Entwicklung der gewünschten Arbeitsstunden bei den jungen Menschen unterscheidet sich nicht von der Älterer. Die Studie beruht auf Statistikdaten der Bundesagentur für Arbeit und des Mikrozensus für die Jahre 2015 bis 2023.

 

Autor: Michael Scholl

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