Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Träger von Gewaltschutzeinrichtungen für Frauen und Kinder sieht dringenden Handlungsbedarf für besseren Schutz und geeignete Unterstützung von gewaltbetroffenen Flüchtlingsfrauen. Geflüchtete Frauen sind häufig in ihren Heimatländern, auf den Fluchtwegen und auch in den Unterkünften in Deutschland Gewalt und Missbrauch ausgesetzt.
Katholische Frauenhäuser, Interventions- und Beratungsstellen nehmen vermehrt Flüchtlingsfrauen auf, die aus Gemeinschaftsunterkünften kommen.
Frauenhäuser sind darauf ausgelegt, akut und kurzzeitig Hilfe zu leisten. Um auf den Bedarf der geflüchteten Frauen angemessen zu reagieren, müssen zusätzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden: Dolmetscher/-innen, Schulungen zum Umgang mit Traumata für die Mitarbeiterinnen sowie weitere Plätze in den Schutzhäusern sind unerlässlich. Nach dem Aufenthalt im Frauenhaus sind geeignete Anschlussunterkünfte vorzuhalten, in denen alleinlebenden Frauen mit ihren Kindern weiter migrationsspezifische Beratung und Unterstützung finden können.
Der SkF fordert zum Schutz geflüchteter Frauen dringend, Gewaltschutzkonzepte in Flüchtlingsunterkünften umzusetzen und zusätzlich mehr geschlechtergetrennte Unterbringungsmöglichkeiten für Frauen und Kinder einzurichten. Geflüchtete Frauen, die häufig ihr familiäres Umfeld verloren haben, benötigen besondere Unterstützung bei der Entwicklung von Lebensperspektiven in einer ihnen fremden Gesellschaft sowie geschützten Wohnraum. Als Integrationshilfe ist der Ausbau kultur- und geschlechtersensibler Angebote im Hilfesystem erforderlich.“
Quelle: SkF Gesamtverein