Wenn es im Kontext der Jugendsozialarbeit ums Gaming (oder auf Deutsch Computerspielen) geht, stehen meist Probleme im Vordergrund. Die Sorgen der Fachkräfte, die in diesem Kontext benannt werden, reichen von Medienabhängigkeit, sozialer Isolation, Verlust des Gefühls für die Bedeutung von Schule und Ausbildung, Förderung der Gewaltbereitschaft, physische Probleme aufgrund von fehlender Bewegung, Verlust von Kreativität, um nur einige zu nennen. Im Kontext von Corona, unter den eingeschränkten Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im Lockdown, wurde Gaming als Notfall-Freizeitvertreib akzeptabler, trotz besorgter Diskussionen über mögliche Langzeitfolgen.
Die Bloggerin Melanie Eilert, bekannt unter dem Namen melly-maeh, ist begeisterte Gamerin und Inklusionsaktivistin. Schon als Kind liebte sie Computerspiele, musste leider damit aufhören, als sie rein physisch nicht mehr imstande war zu spielen. 15 Jahre später stellte sie fest, dass die Barrierefreiheit vieler aktueller Spiele solche Fortschritte gemacht hat, dass das Spielen für sie wieder möglich ist. Heute testet sie Spiele, Plattformen, Geräte auf Barrierefreiheit, hält Vorträge und schreibt übers Gaming. So erschien im Mai in der F.A.Z. ihr Artikel „Barrierefreiheit im Videospiel: Damit alle spielen können“.
Fachkräfte ohne oder mit geringer Computerspielerfahrung und alle, die mehr über Barrierefreiheit im Gaming und die Chancen für Frauen und Mädchen erfahren wollen, sind herzlich eingeladen zum Online-Vortrag von Melanie Eilert am Freitag, 25.06., 14-15 Uhr. Die Veranstaltung ist Teil der Jubiläumsreihe „Bunte Woche: Wir schauen zurück und leben nach vorn!“ des Netzwerks Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW. Die Anmeldung für den Freitag ist noch kurzfristig bis Donnerstagmittag möglich, per Mail (mit Name, Vorname und Funktion) an info@netzwerk-nrw.de.
Quelle: Dr. Monika Rosenbaum – Netzwerk für Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung