Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) prognostiziert eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 70.000 Personen im Jahresdurchschnitt 2016. Der Effekt der seit Jahresmitte 2015 deutlich erhöhten Flüchtlingszuwanderung wird auf +130.000 Personen geschätzt; ohne diesen Effekt würde die Arbeitslosenzahl also um 60.000 sinken. Dabei wird eine Einreise von einer Million Flüchtlingen jeweils in 2015 und 2016 angenommen.
Die Arbeitslosigkeit steigt zugangsbedingt. Arbeitslosmeldungen können dabei als erster Schritt im Prozess der Arbeitsuche und Förderung gesehen werden. Die wesentliche Herausforderung liegt in der folgenden Integration in Beschäftigung.
Die Effekte der Flüchtlingszuwanderung auf die Arbeitslosigkeit hängen von zahlreichen Parametern ab, die größtenteils nur mit hoher Unsicherheit abzuschätzen sind. Dazu zählen die Weiterreise, Schutzquote, Verfahrensdauer, Erwerbsfähigkeit, Arbeitsuche, Beschäftigungschancen und Dauer von Duldungen.
Die Integration in den Arbeitsmarkt bleibt mittelfristig das Schlüsselelement beim Umgang mit dem Flüchtlingszustrom. Gelingen zu Beginn über längere Zeit keine Integrationen in Beschäftigung, besteht das Risiko, dass sich Arbeitslosigkeit bei Flüchtlingen verfestigt.“
Quelle: IAB Bericht 15/2015