Am 22. Mai hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für eine erneuerte jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa vorgestellt. Dieser Vorschlag bringt einige Neuerungen mit sich, die Jugend in Europa vorstellt und fachpolitisch bewertet. Vorgesehen ist eine stärkere Fokussierung auf die Vermittlung europäischer Werte und die Förderung der politischen Partizipation junger Menschen. Auch die Erreichung von benachteiligten Jugendlichen und ihre vollständige Teilhabe soll ein Schwerpunkt sein. Die EU-Jugendprogramme sollen als Umsetzungsinstrumente eine stärkere Rolle spielen.
Neue Zielsetzung der EU-Jugendstrategie
Mit dem Vorschlag der EU-Kommission für die neue Jugendstrategie soll ein neuer Weg eingeschlagen werden. Anstelle von acht Themenfeldern der letzte EU-Jugendstrategie treten vier übergreifende Ziele und drei Aktionsbereiche.
Die Ziele lauten:
- Junge Menschen dazu befähigen, ihr Leben selbst zu gestalten und sie mit Kompetenzen auszustatten, die es ihnen ermöglichen, sich in einer sich verändernden Welt zu behaupten;
- Junge Menschen dazu ermutigen, aktive Bürger zu werden, solidarisch zu handeln und positive Veränderungen in ihren Lebenswelten zu gestalten, inspiriert durch die europäischen Werte und eine europäische Identität;
- Soziale Exklusion junger Menschen zu verhindern;
- Wirkungen von Politikentscheidungen, die junge Menschen betreffen, durch mehr Dialog und sektorübergreifende Herangehensweise zu verbessern.
Die Aktionsbereiche der neuen EU-Jugendstrategie sind:
- ENGAGE: Stärkung der Teilhabe junger Menschen am demokratischen Miteinander
- CONNECT: Freiwilliges Engagement, Lernmobilität, Solidarität und interkulturelles Miteinander ermöglichen
- EMPOWER: Jugendarbeit durch mehr Qualität, Innovation und Anerkennung stärken
Darüber hinaus schlägt die Kommission eine Anlehnung der EU-Jugendstrategie an die Laufzeit des Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) vor und stellt somit die Finanzierung der Vorhaben in eine Linie mit den politischen Prioritäten der EU.
Zielgruppe: Benachteiligte junge Menschen
Benachteiligte junge Menschen waren immer eine prioritäre Zielgruppe der EU-Jugendstrategie. Aus Sicht der Kommission haben die bisherige Maßnahmen aber nicht wie gewünscht gewirkt. Es soll daher mehr unternommen werden um benachteiligte junge Menschen zu erreichen und ihre Teilhabe zu gewährleisten. Die EU-Kommission sieht eine klare Verbindung zwischen Benachteiligung und Teilhabe am demokratischen Leben sowie zwischen Benachteiligung und erschwertem Zugang zu Angeboten der grenzüberschreitenden Lern- und Engagementmobilität.
Insbesondere mit dem „EU Youth Dialogue“, der Fortsetzung des bisherigen „Strukturierten Dialogs“, sollen weiterte Zielgruppen erreichen werden, insbesondere in ihren jeweiligen Sozialräumen. Die Verantwortung dafür liegt bei den Mitgliedstaaten, die aufgerufen sind, auch auf lokaler Ebene für einen verstärkten politischen Dialog zu sorgen.
Auf eine Verbesserung der Situation benachteiligter junger Menschen hatte auch die BAG KJS in ihrer Stellungnahme: Eine Jugendstrategie für alle jungen Menschen hingewiesen.
Quelle: Jugend für Europa