Digitale Medien und Künstliche Intelligenz (KI) verändern zunehmend die Lebenswelt von Jugendlichen und stellen die Jugendsozialarbeit vor neue Herausforderungen. Im Rahmen einer Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln (TH Köln) entwickeln Studierende gemeinsam mit Einrichtungen der Jugendsozialarbeit praxisnahe Digitalisierungsprojekte. Ziel ist es, neue Ansätze zu erproben, die fachliche Arbeit zu unterstützen und die Partizipation sowie Medienkompetenz von Jugendlichen zu stärken.
Projekte 2025:
- Digital Streetwork – Onlineberatung für Jugendliche
Eine Website für niedrigschwellige Onlineberatung wurde für das Katholische Jugendwerk Förderband Siegen-Wittgenstein e. V. entwickelt. Sie richtet sich an Jugendliche in prekären Lebenslagen, die klassische Angebote der Streetwork nur schwer erreichen. Anonymität, Vertrauen und flexible Nutzung standen im Mittelpunkt der Konzeption. - Empowerment Digital – Medienregeln im Internat
Im Internat der Privatschule Carpe Diem reflektierten Jugendliche bestehende Medienregeln und entwickelten eigene Vorschläge. Dadurch wurden nicht nur digitale Kompetenzen gestärkt, sondern auch Mitbestimmung und Verantwortungsbewusstsein der Jugendlichen gefördert. - Medienkompetenz & KI – Fachkräfte qualifizieren
Ein Workshop für Fachkräfte der Jugendsozialarbeit vermittelt Grundlagen zu digitalen Medien, Künstlicher Intelligenz und Fake-Checking. Fachkräfte lernen, Jugendliche kompetent im digitalen Raum zu begleiten und die Chancen und Risiken neuer Technologien zu vermitteln. - LEVEL APP – Selbstorganisation mit Apps
In einem Workshop mit der Wohngruppe „Queere Vielfalt leben“ testeten Jugendliche Apps zur Selbstorganisation und Alltagsbewältigung. Ziel war es, Selbstständigkeit und Eigeninitiative zu fördern, digitale Tools praxisnah einzusetzen und den Alltag besser zu strukturieren.
Bedeutsamkeit für die Jugendsozialarbeit
Die Projekte verdeutlichen, dass Digitalisierung und KI nicht nur technische, sondern vor allem pädagogische Fragestellungen aufwerfen. Für die Jugendsozialarbeit eröffnen sich dadurch vielfältige Chancen:
- Stärkung der Medienkompetenz von Jugendlichen und Fachkräften
- Förderung von Partizipation und Selbstbestimmung in digitalen Lebenswelten
- Erprobung innovativer, praxisnaher Methoden zur Unterstützung sozialpädagogischer Arbeit
- Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis, um jugendgerechte, digitale Angebote zu entwickeln
Die Kooperation mit der TH Köln leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die Jugendsozialarbeit zukunftsfähig zu gestalten, digitale Kompetenzen zu stärken und den praxisnahen Einsatz von Technologien sinnvoll zu verankern. Derzeit entstehen neue Projekte und Ideen, die im Jahr 2026 umgesetzt werden sollen.
Mehr Informationen und die vollständige Übersicht aller Projekte sind auf der Projektwebseite bereitgestellt.
Autorin: Xenia Romadina (Fachreferentin bei der IN VIA Akademie in Netzwerk der BAG KJS)



