Digitale Kompetenzen von Ausbilder/-innen stärken

Das Bundesbildungsministerium startete am 1. Oktober 2019 die „Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel – Q 4.0„. Ziel ist die Entwicklung von Weiterbildungskonzepten für das Berufsbildungspersonal. Digitale Kompetenzen von Ausbilder/-innen sollen gestärkt werden. Die Qualifizierungsinitiative läuft bis Ende 2022 und wird vom Ministerium mit rund 30 Mio. Euro gefördert. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung und Forschung, Dr. Ernst Dieter Rossmann, begrüßt die Initiative. Wichtig ist Rossmann, dass dabei ein ganzheitlicher und inklusiver Ansatz gewählt und dies auch öffentlich so kommuniziert wird. Im Rahmen der Inititative sollen Qualifizierungskonzepte entwickelt und erprobt werden, um die digitalen Kompetenzen von Ausbilder/-innen zu stärken. Sie sollen befähigt werden, die Ausbildung passgenau an die branchen- und regionalspezifischen Anforderungen des digitalen Wandels anpassen zu können. Zwar liege der Fokus auf dem betrieblichen Ausbildungspersonal, trotzdem sei die Teilnahme des pädagogischen Personals auch aus anderen Bereichen der Beruflichen Bildung, wie dem Übergangssystem, insbesondere im Sinne der Lernortkooperation erwünscht, teilte das Bundesbildungsministerium (BMBF) auf Anfrage der „Jugendsozialarbeit News“ mit.

Digitale Kompetenzen stärken, denn Veränderungen betreffen das gesamte Berufsbildungspersonal

Mit dem digitalen Wandel verändern sich Arbeitsinhalte und Arbeitsformen. Neue berufliche Kompetenzen sind gefordert. Das BMBF will die Fachkräfte von morgen auf die neuen Anforderungen gut vorbereiten. Damit Ausbilder/-innen ihren vielfältigen Anforderungen und Aufgaben gewachsen sind, sollen ihre digitalen Kompetenzen gestärkt werden.

Die „Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel – Q 4.“ besteht aus zwei Teilen:

  • In Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Bildungswerke der deutschen Wirtschaft entsteht ein bundesweites Netzwerk. Es sollen Qualifizierungskonzepte für das Berufsbildungspersonal entwickelt und erprobt werden, welche das Berufsbildungspersonal befähigt, die Ausbildung passgenau an die branchen- und regionalspezifischen Anforderungen des digitalen Wandels anpassen zu können. Dabei ist nicht entscheidend, ob die Ausbildung im dualen System oder im Übergangssystem stattfindet und welche Gruppe von Auszubildenden im Fokus steht.
  • Parallel dazu entwickelt und erprobt das Bundesinstitut für Berufsbildung mit Praxispartnern Weiterbildungsmodule zur Förderung der Medien- und IT-Kompetenz des Ausbildungspersonals. Diese Module sollen grundsätzlich unabhängig vom Wirkungsort des Ausbildungspersonals nutzbar sein.

Die in der Praxis erprobten Weiterbildungsformate sollen anschließend für einen bundesweitern Transfer aufbereitet werden.  Die Initiative ist Teil der BMBF-Strategie „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ und Bestandteil der Dachinitiative „Berufsbildung 4.0“.

Initiative ist wichtiger Schritt bei der zukunftsorientierten Qualifizierung des Berufsbildungspersonals

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Dr. Ernst Dieter Rossmann begrüßt die neue Initiative, die digitalen Kompetenzen der Ausbilder/-innen zu stärken. Er mahnt aber auch an, die Benachteiligtenförderung nicht zu vergessen:

„Die jüngste Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist ein wichtiger Schritt bei der zukunftsorientierten Qualifizierung des Berufsbildungspersonals. Die Fachkräfte von morgen werden heute ausgebildet und hier muss bereits jetzt der Grundstein für digitale Kompetenz gelegt werden, damit Innovationen der Zukunft nicht zu Überforderung führen.

Allerdings sollte dabei ein ganzheitlicher und inklusiver Ansatz gewählt und dies auch öffentlich stärker so kommuniziert werden. Damit ausnahmslos alle Auszubildenden von dieser Förderung profitieren können, ist zum Beispiel das Einbeziehen von außerbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen wünschenswert und auch die berufliche Bildung im Übergangssystem sollte stärker mit einbezogen werden. Damit auch benachteiligte oder beeinträchtigte junge Menschen eine vollqualifizierende Berufsausbildung erfolgreich abschließen können, ist der sichere Umgang mit digitalen Techniken und Hilfsmitteln für sie selbst und für das in diesem Bereich engagierte Ausbildungspersonal sehr wichtig.

Wie beim Digitalpakt ist es richtig und gut, dass der Bund die Länder bei der Bewältigung von Zukunftsaufgaben wie der Digitalisierung unterstützt. Allerdings liegt die Verantwortung für die wirksame und konkrete Umsetzung, wenn es um die schulische Qualifizierung geht, bei den Ländern, die hoffentlich jetzt alle daran gehen die vor allen Dingen investiven Fördergelder zeitnah abzurufen und einzusetzen.“

Quelle: BMBF; Dr. Ernst Dieter Rossmann, MdB

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