Auch auf die internationale bzw. europäische Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit wirkt sich die Corona Pandemie aus. Die internationale Jugendarbeit lebt geradezu vom grenzüberschreitenden Austausch von Gruppen und Personen, sie ist auf Grund der derzeitigen weltweit ausgesprochenen Reiseverbote in ihrem Kern getroffen. Die Verbände der internationalen Jugendarbeit versuchen sich auf diese außerordentliche Situation einzustellen und veröffentlichen entsprechende Hinweise. Die Fachstelle für internationale Jugendarbeit IJAB, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Europäischen Kommission arbeitet, hat online wichtige Informationen von Fördergebern der internationalen Jugendarbeit gebündelt.
Europäisches Bildungs- und Jugendprogramm Erasmus+ und Europäische Freiwilligenkorps ESK
- Die nationale Agentur von Erasmus+ für den Jugendbereich „Jugend für Europa“, sie ist gleichzeitig auch für die Umsetzung des ESK zuständig, gibt auf ihrer Webseite Empfehlungen an die Projektträger, wie mit laufenden Austauschprojekten umgegangen werden soll. Hier ist vor allem an die jungen Menschen zu denken, die sich noch im Rahmen von Erasmus+ im Ausland befinden: „JUGEND für Europa ruft dringend alle Projektträger, Organisationen und Einrichtungen, Verantwortliche und Teilnehmer(-innen) auf, den Leitlinien der Bundesregierung und der Bundesländer Folge zu leisten und weder die eigene Gesundheit noch die von Schutzbefohlenen oder anderen Beteiligten an geplanten Projekten einem Risiko auszusetzen.“ Es wird aufgefordert die Teilnehmer*innen vor allem aus den Risikogebieten zurückzuholen. Die Rückreise wird über die deutschen Botschaften organisiert. Das Verschieben von Maßnahmen und Aktivitäten ist problemlos möglich und hat keine Auswirkungen auf die finanzielle Förderung.
- Für den Bereich der beruflichen Bildung unter Erasmus+ können bei der zuständigen nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung NaBIBB die aktuellen Informationen abgerufen werden.
- Für den Jugendbereich bei Erasmus+ und dem ESK wurde bereits auf die schwierigeSituation der Antragsteller reagiert und die EU-Kommission hat die Antragsfristen verschoben: Erasmus+ Leitaktion 1 (Mobilitätsprojekte): 7. Mai 2020; Erasmus+ Leitaktion 2 (strategische Partnerschaften): 23. April 2020; Europäisches Solidaritätskorps: 7. Mai 2020
Auswirkungen der Corona Krise auf weitere europäische Förderprogramme:
- Europäischer Sozialfonds ESF (Bund) und Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen in Deutschland EHAP: Projektanpassungen bei ESF und EHAP wegen des Corona-Virus werden ohne Nachteile ermöglicht. Die ESF-Verwaltungsbehörde des Bundes und die EHAP-Verwaltungsbehörde sichern zu, dass Projektträgern und Zuwendungsempfängern keine Nachteile aufgrund von Projektanpassungen entstehen werden, die durch Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus entstehen Diese Regelung ist zunächst bis zum 30. April 2020 befristet.
- Bei den regionalen ESF-Förderungen wird auf die jeweiligen Informationsstellen der Bundesländer verwiesen. Innerhalb des EHAP besteht zudem die Möglichkeit der Projektverlängerung für das Jahr 2021. Vor dem Hintergrund des Übergangs zum ESF+ 2021-2027 plant das BMAS, einen Teil der laufenden Projekte der 2. EHAP-Förderrunde für das Jahr 2021 zu verlängern. Eine Verlängerung von EHAP Projekten nach dem 31.12.2020 wird jedoch nur in sehr begrenztem Umfang möglich sein.
- Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds AMIF: Aufgrund der Ausbreitung der COVID-19 Infektionen und der damit verbundenen Auswirkungen, wird die Frist zur Einreichung von Projektanträgen um zwei Wochen verlängert und endet nun am 04. April 2020.
Quelle: BAG KJS- Alexander Hauser-Fachreferent Jugendsozialarbeit & Europa