Am 3. September 2024 luden AWO und Caritas zum Empfang nach Brüssel, er stand unter dem Motto „Starke Sozialpolitik ist Grundpfeiler für Frieden und Demokratie in Europa“. Die Veranstaltung für verantwortliche Europa-Politiker*innen betonte die Notwendigkeit, demokratische Strukturen zu stärken und eine inklusive, sozial gerechte Gesellschaft zu fördern. Im Mittelpunkt des Empfangs stand die Vorstellung der Arbeit der Respekt Coaches, die an Schulen in ganz Deutschland wichtige Präventionsarbeit leisten.
Erfolge und Ziele des Programms „Respekt Coaches“
Durch kurze szenische Einblicke schaffte es der Respekt Coach der Caritas Osnabrück, Thorsten Blender, den Teilnehmenden den Alltag in den Schulklassen eindrücklich nahezubringen. Er sprach die Abgeordneten so an, als wären sie Schüler*innen in einem seiner Angebote. Er forderte sie heraus, sich damit auseinanderzusetzen, wie es ihnen ginge, wenn jemand anders über sie bestimme, festlege, wie sich eine Gruppe zu verhalten habe, welche Meinung akzeptiert würde oder welche Rollenbilder zu erfüllen seien.
Camila Lopez de Melo, Bundeskoordinatorin der Respekt Coaches der AWO, erläuterte die Hauptziele und Erfolge des Programms: Demokratische Grundprinzipien zu verstehen und anzuerkennen, Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit zu gewähren sowie Vielfalt als Bereicherung wahrzunehmen. Lopez de Melo unterstrichen die Bedeutung des Programms für die Förderung von Demokratie und Respekt unter Schüler*innen und zeigte, wie wichtig diese Bildungsinitiative sowohl für die gesellschaftliche Anerkennung von Vielfalt als auch für die Persönlichkeitsentwicklung ist.
Das „Respekt Coaches“-Programm existiert seit sechs Jahren und setzt erfolgreich Präventions- und Demokratieförderung an Schulen um. Die Respekt Coaches arbeiten eng mit den Schulen zusammen, um Workshops und Veranstaltungen zu organisieren, in denen demokratische Werte vermittelt werden und antidemokratischen Tendenzen entgegengewirkt wird.
Herausforderungen und Unsicherheiten in unsicheren Zeiten
Die Berichte aus der Praxis der Respekt Coaches beim Empfang von AWO und Caritas verdeutlichte für die politischen Entscheider*innen die Dringlichkeit, demokratische Strukturen zu stärken und soziale Gerechtigkeit zu fördern, um den Frieden in Europa zu sichern. Dies steht im direkten Zusammenhang mit den Herausforderungen, denen das „Respekt Coaches“-Programm derzeit gegenübersteht. Wie in den vergangenen Jahren ist auch für 2025 unklar, unter welchen Bedingungen die Respekt Coaches ihre wichtige Arbeit fortsetzen können. Die politische und finanzielle Unsicherheit bedroht die Kontinuität und die weitere Wirksamkeit des Programms.
Die Notwendigkeit von Planungssicherheit für eine stabile Demokratie
Während des Empfangs wurde deutlich gemacht, dass eine starke Sozialpolitik und eine lebendige Zivilgesellschaft entscheidend für die Erhaltung von Demokratie und Frieden sind. Um dies zu gewährleisten, benötigen Programme wie „Respekt Coaches“ langfristige Planungssicherheit.
In ihrer gemeinsamen Erklärung zur Legislaturperiode 2024-2029 des europäischen Parlaments betonten AWO und Caritas, dass die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen müssen, um soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zu bekämpfen und demokratische Strukturen zu stärken. Ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen sollte die Unterstützung und Sicherung von Programmen wie „Respekt Coaches“ sein. Die Vorstellung des Programms auf dem Empfang unterstrich dessen Bedeutung für die Förderung demokratischer Werte.
Quellen: Deutscher Caritasverband, AWO Bundesverband, BAG KJS; Bildquelle: DCV Kontaktstelle Politik Europa
