Evangelische Jugendsozialarbeit für eine angemessene Grundsicherung für Kinder und Jugendliche.
„Zuerst die Gnade, das Geschenkte, Gegebene“, rief Bundespräsident Joachim Gauck beim Eröffnungsgottesdienst des Kirchentages in Hamburg. Damit machte er deutlich, dass eben nicht alles von uns – den Menschen abhänge. Eine entlastende Botschaft, eine Befreiung. Und befreit schienen sie zu sein, die Besucherinnen und Besucher des Kirchentages. Das Beten und Singen zog sich quer durch die Stadt, von Alster bis Elbe, und die Stimmung war gut, ja befreit. Dabei kamen ganz unterschiedliche Leute nach Hamburg: Familien waren angereist, ganze Gruppen aus Pfarrgemeinden, Jugendverbände oder „alte Hasen“. Einige haben weite Reisen auf sich genommen. Während die einen nur singen wollen, möchten die anderen lieber beten und wieder andere sind gespannt auf gesellschaftspolitische Diskussionen. So ist es eben, eine bunte Mischung.
Spannend war es beim „Markt der Möglichkeiten“ – hier trafen unterschiedliche Lebenswirklichkeiten aufeinander. 796 Gruppen, Verbände und Organisationen aus ganz Deutschland präsentieren sich hier. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit war mit dabei. Mit einem „Minigolf-Hindernis-Parcours“ forderte sie viele Menschen heraus, sich den Hindernissen und Problemen, die junge Menschen in ihrem Leben zu spüren bekommen, zu stellen. Auch die SPD Politikerin Andrea Nahles und der Kanzlerkandidat Steinbrück kamen an den Themen Mädchensozialarbeit, Schulsozialarbeit oder Arbeitslosigkeit nicht vorbei und spielten sich tapfer durch den Parcours.
Die BAG EJSA verdeutlichte die bedrohliche Situation, in der viele junge Menschen leben. Bundesweit waren im August 2012 8,8 Prozent aller erwerbsfähigen jungen Menschen im Alter von 15 – 24 Jahren Hartz IV-Empfänger/-innen. Junge allein erziehende Mütter sind überproportional im Hartz-IV-Bezug. Ungefähr ein Prozent (mindestens 80.000) der Jugendlichen in Deutschland sind nach einer Studie des Deutschen Jugendinstitutes im Auftrag der BAG KJS aus allen institutionellen Kontexten (auch aus der Schule) heraus gefallen. Um das zu ändern bedarf es einer Neugestaltung der familienpolitischen Leistungen. Diese fordert die BAG EJSA ein im Rahmen ihrer Kampagne zur Bundestagswahl „Der Jugend eine Stimme geben““.
www.kirchentag.de
www.bagejsa.de
Quelle: Deutscher Evangelischer Kirchentag; BAG EJSA