Coronakrise: ausbleibendes Lernen wird teuer

Längere Schulschließungen führen nach Angaben des Münchner ifo Instituts beim späteren Erwerbsleben der Schülerinnen und Schüler zu geringeren Einkommen. „Geht etwa ein Drittel eines Schuljahres an Lernen verloren, so geht dies über das gesamte Berufsleben gerechnet im Durchschnitt mit rund drei bis vier Prozent geringerem Erwerbseinkommen einher“, schreibt der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, in einem Aufsatz. Ausbleibender Schulunterricht schmälere die Kompetenzentwicklung und den zukünftigen Arbeitsmarkt-Erfolg dauerhaft. Umfangreiche bildungsökonomische Forschung zeige, dass jedes Schuljahr an zusätzlichem Lernen das Lebenseinkommen im Durchschnitt um rund 10 Prozent erhöhe. Dies müsse berücksichtigt werden, wenn es um die Ausgestaltung des gemischten Lernens in der Schule und zuhause gehe. Bei den aktuellen Herausforderungen der Bildungspolitik stünde sehr viel auf dem Spiel. Sie müsse alles daransetzen, dass alle Kinder und Jugendlichen – mit oder ohne Präsenz in der Schule – umgehend wieder lernen, fordert Wößmann.

Quelle: ifo-Institut; Prof. Dr. Ludger Wößmann; KNA

Ähnliche Artikel

Befragung zum Startchancen-Programm

Am 1. August 2025 hat das zweite Umsetzungsjahr der Bund-Länder-Initiative „Startchancen-Programm“ gestartet. Mithilfe einer Umfrage möchte der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit (KV JSA) nähere Informationen über die

Deutscher Kinder- und Jugendhilfepreis 2026

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2026 – Hermine-Albers-Preis in den Kategorien Praxispreis, Medienpreis sowie Theorie- und

Armut macht krank – und Krankheit arm

Armutsbetroffene junge Menschen haben schlechtere Chancen auf gesundheitliche Versorgung – mit langfristigen Folgen für Körper und Psyche. Ein Hautausschlag, der niemanden interessiert. Eine Angststörung ohne

Skip to content