Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf untersucht seit Mai 2020 die Folgen der Pandemie auf das seelische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren. Ulrike Ravens-Sieberer, die Leiterin der „Copsy“-Studie (Corona und Psyche), stellte nun die Ergebnisse der dritten Umfrage aus Herbst 2021 vor. Demnach seien im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie die Zahlen psychischer Auffälligkeiten zwar immer noch hoch, aber Ängstlichkeit und depressive Symptome seien leicht zurückgegangen. Gab bei der zweiten Befragung noch die Hälfte der jungen Menschen an, dass die Pandemie ihre Lebensqualität mindere, bejahten dies nun noch drei von zehn. Der Medienkonsum sei leicht rückläufig, die Sportaktivitäten hätten hingegen etwas zugenommen. Auch berichteten die Kinder und Jugendlichen, dass es etwas weniger Streit in der Familie gebe und sich das Verhältnis zu Freundinnen und Freunden wieder leicht gebessert habe.
Die nun vorgelegten Ergebnisse basieren auf einer dritten Befragung, an der rund 1.100 Kinder und Jugendliche sowie 1.600 Eltern mittels eines Online-Fragebogens teilgenommen haben. Rund 75 Prozent von ihnen hatten bereits an den ersten beiden Befragungen im Mai und Juni 2020 sowie im Dezember 2020 und Januar 2021 teilgenommen.
Ravens-Sieberer betonte bei der Vorstellung der Ergebnisse, dass nicht alle jungen Menschen mit einer Angststörung oder Depression auf die Belastung reagierten. Wichtig für die psychische Gesundheit der jungen Menschen wären stabile Familienverhältnisse. Familie sei und bleibe eine der wichtigsten Ressourcen, um gut durch die Pandemie zu kommen.
Die Studienergebnisse wurden in einem PrePrint veröffentlicht.
Quelle: Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, KNA