Der Lockdown und die Schulschließungen wurden verlängert. Politik und Bildungsverbände verteidigen die Schulschließungen. Eltern sind besorgt, Kinderärzte alarmiert. Die Frage, ob sich die Lerndefizite jemals wieder aufholen lassen, steht im Raum. Alle sind sich einig, dass man mit den Schulschließungen den Schülerinnen und Schülern viel zumute. Wegen der neuen Virus-Mutanten sei aber besondere Vorsicht geboten, so Stimmen aus der Bund-Länder-Konferenz. Die Politik müsse nun ein Konzept vorlegen, wie mit den entstandenen und entstehenden Lerndefiziten umzugehen sei, sagte der Präsident des Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für einen Teil der Schülerinnen und Schüler sei es wohl notwendig und empfehlenswert, ein Zusatzjahr einzulegen, um die Chancen auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Schullaufbahn und einen guten Abschluss zu wahren. Besorgt zeigt sich auch der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), Hans-Iko Huppertz. „Wir wissen mit Sicherheit, dass eine ganze Generation von Schülern infolge der jetzigen Beschlüsse ein Leben lang Nachteile erfahren wird“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Das derzeit entstehende Bildungsdefizit bei Schülern wird dazu führen, dass sie im späteren Leben ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen und dauerhaft ein signifikant niedrigeres Einkommensniveau erreichen werden, als es möglich gewesen wäre.“
Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DgKH) sprechen sich dafür aus, die AHA+L-Regeln auszuweiten. Mit ergänzenden Maßnahmen können KiTas und Schulen auch bei hohen Infektionszahlen offenbleiben, formulieren die beiden Verbände in einer Stellungnahme sie halten Schulen und KiTas für systemrelevant, da sie im Kern die sozialen und intellektuellen Grundbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen treffen und deren Entwicklung prägen und schützen. Fremdnützige Einschränkungen der Grundrechte von Kindern und Jugendlichen bedürften daher einer besonders strengen ethischen Abwägung und Rechtfertigung.
Quelle: tagesschau.de; Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie; Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin; KNA