Der Vorsitzende der Katholischen Jugendsozialarbeit Bayern (KJS Bayern), Axel Möller, kritisiert den kurzfristig angekündigten Ausstieg des Freistaats Bayern aus der Finanzierung der Berufseinstiegsbegleitung scharf: „Gerade in Zeiten von Corona, in denen Bildungschancen sowieso ungleich verteilt sind, in denen viele Unterstützungssysteme nur eingeschränkt zur Verfügung stehen und besonders Jugendliche mit Unterstützungsbedarf alle Hilfen bekommen müssen, die sie brauchen, ist es ein verheerendes Signal, dass die bayerische Staatsregierung die Berufseinstiegsbegleitung erst in höchsten Tönen lobt, dann aber ihren fünfzigprozentigen Finanzierungsanteil daran komplett streichen und dieses Angebot damit faktisch abschaffen will. Das ist ein Skandal!“
Die Berufseinstiegsbegleitung als Maßnahme der Bundesagentur für Arbeit unterstützt Jugendliche individuell und am einzelnen Hilfebedarf orientiert, ihren Schulabschluss zu erreichen, eine fundierte berufliche Orientierung zu erhalten und eine langfristige Einmündung in Ausbildung bzw. Arbeit zu erreichen. Pandemiebedingt fehlen viele Möglichkeiten, sich beruflich zu orientieren, es gibt nur sehr wenige Praktikumsplätze, wenig Ausbildungsberatung, keine Ausbildungsmessen in Präsenz. Ohne praktische Erfahrung und individuelle Beratung fehle den Jugendlichen oft ein realistisches Berufsausbildungsziel und eine positive Perspektive, so die Katholische Jugendsozialarbeit Bayern.
Die KJS Bayern setzt sich deswegen vehement dafür ein, dass die Finanzierung der Berufseinstiegsbegleitung aus Mitteln des Freistaats fortgeführt wird. Damit werde Arbeitslosigkeit verhindert, jungen Menschen eine Perspektive eröffnet und ein gelingendes, unabhängiges Leben ermöglicht. Dass die notwendige Kofinanzierung gestrichen werden soll, ist für die KJS Bayern nicht nachvollziehbar. Für wegfallende europäische Mittel sieht die Landesregierung keine alternative Finanzierungsquelle.
Quelle: Katholische Jugendsozialarbeit Bayern