Armuts- und Reichtumsbericht: Wer in Deutschland in Armut lebt, schafft es kaum aus dieser heraus

Das Bundeskabinett hat den 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung verabschiedet. Unter dem Titel „Lebenslagen in Deutschland“ stellt er fest, dass zwar der überwiegende Teil der Bevölkerung in „stabilen sozialen Lagen“ lebt, aber zugleich eine Verfestigung der Armut stattfinde. Der Bericht zeigt, wo es Licht und Schatten gibt: Positiv ist, dass vor der COVID-19-Pandemie alle Einkommensbereiche von der damals günstigen Wirtschaftsentwicklung profitiert haben. Auch im unteren Bereich seien die Löhne gestiegen und die Erwerbstätigkeit habe zugenommen. Allerdings hat sich die Lage für Langzeitarbeitslose und Menschen, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten kaum verbessert. Für sie existieren zu wenige Aufstiegsmöglichkeiten. Laut Bericht liegt die Wahrscheinlichkeit für arme Menschen, in den nächsten fünf Jahren in ihrer prekären Lage zu verbleiben, bei 70 Prozent. Dasselbe gelte für einen hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen in Armut, die sich auch im jungen Erwachsenenalter nicht daraus befreien konnten.

Armut als ständiger Begleiter

Wenn Armut ein ständiger Begleiter ist, können junge Menschen nur schwer eine tragfähige Lebensperspektive entwickeln. Neben Hilfsangeboten, die möglichst früh ansetzen, besteht auch beim Übergang von der Schule in den Beruf Handlungsbedarf. Der Deutsche Caritasverband fordert daher eine verlässliche Infrastruktur von Beratungs- und Förderangeboten an allen Schultypen.

Weiterführende Informationen zum Bericht, Tabellen und Hintergründe findet man hier. Es steht auch eine Kurzfassung zur Verfügung.

Quelle: Bunderegierung; KNA; epd; Caritas; DGB

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