Forscher*innen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersuchten die Wirksamkeit arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für junge erwerbslose Erwachsene im ALG-II-Bezug. Die Teilnahme an solchen Maßnahmen soll die Arbeitsmarktintegration junger Erwachsener unterstützen. Zu solchen Maßnahmen gehören etwa Maßnahmen bei einem Arbeitgeber (MAG), Maßnahmen bei einem Träger (MAT) oder Arbeitsgelegenheiten (sog. Ein-Euro-Jobs). Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung erhöhen einer IAB-Studie zufolge die langfristigen Jobchancen für junge Arbeitslose. Ein-Euro-Jobs hingegen wirkten sich im Schnitt negativ aus. Sie reduzierten die Aussichten, in Beschäftigungen oberhalb der Niedriglohnschwelle zu arbeiten.
Maßnahmen bei einem Arbeitgeber haben einen „Springbrett-Effekt“
Mit MAG, ähnlich einem Praktikum, haben junge Erwachsene die besten Chancen in einem Zeitraum bis zu fünf Jahre nach Förderbeginn einer Beschäftigung mit höherem monatlichem Einkommen nachgehen. Die IAB-Forscher*innen sprechen von einem „Sprungbrett-Effekt“ der Maßnahme. Maßnahmen bei einem Träger verbessern der Studie zufolge ebenfalls die Beschäftigungschancen und die Beschäftigungsqualität; allerdings nicht im gleichen Umfang wie MAG.
Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Maßnahmen umso eher zu einer verbesserten Beschäftigungsqualität beitragen, je näher sie am ersten Arbeitsmarkt verankert sind.
Die Studie basierte auf Daten aus einer Personaldatenbank der Bundesagentur für Arbeit. Die Analyse umfasste 67.405 Menschen im Alter zwischen 20 und 22 Jahren, die zum Stichtag 31. Juli 2014 Grundsicherung bezogen. Der Untersuchungszeitraum erstrecke sich auf bis zu fünf Jahre seit Förderbeginn.
Quelle: IAB, epd