Alle jungen Menschen haben ein Recht auf Wohnen

Die Fachverbände für Erziehungshilfen in Deutschland machen mit der Frankfurter Erklärung „Das Grundrecht auf Wohnen für alle junge Menschen verwirklichen“ gerade in Zeiten der Corona-Krise auf die Situation junger wohnungsloser Menschen und von Wohnungslosigkeit bedrohter Familien aufmerksam. Die Verbände und ihre Mitglieder halten fest, dass die Ursachen für (drohende) Wohnungslosigkeit sehr unterschiedlich sind (u.a. familiäre Probleme junger Menschen; Probleme im Kontext stationärer Unterbringungen in Heimen oder Pflegefamilien und ökonomische Probleme). Aber diese signalisierten alle unmittelbare Handlungserfordernisse für die Hilfen zur Erziehung. Erforderlich seien passgenaue basale Unterstützungsangebote für junge Menschen mit sozialen Schwierigkeiten, die nicht an ihr „Funktionieren“ in Ausbildung und Beruf geknüpft werden dürften. Die Frankfurter Erklärung fordert eine mutige und konsequente Wohnungspolitik, die den Menschen und nicht wirtschaftliche Interessen in den Mittelpunkt rückt. Keine Einzelmaßnahmen, sondern ein ganzes Maßnahmenbündel und ein konzertiertes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden seien nötig.

Für eine menschenorientierte Wohnungspolitik

Die Wohnungsnot in Deutschland sei behebbar. Es brauche dazu eine mutige und konsequente Wohnungspolitik, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle und nicht die wirtschaftlichen Interessen. Die Verbände der Erziehungshilfe fordern deshalb:

  • Eine gemeinwohlorientierte und öffentliche Wohnungsbewirtschaftung zu stärken
  • Inklusive Gemeinwesen zu fördern und speziell geförderten Wohnraum für junge Menschen im Anschluss an die Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen, damit ein Übergang aus der Jugendhilfe gut gestaltet werden kann.
  • Schutz vor Wohnungslosigkeit, steigenden Mieten und Verdrängung
  • Bodenbewirtschaftung und Bauen sozial verträglich zu gestalten
  • Lebensqualität in strukturschwachen Gebieten zu sichern

Quelle: BVkE

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