Externe Unterstützung für leistungsschwächere Jugendliche in der Ausbildung

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) sieht in der Qualität der Ausbildung eine Antwort auf den Fachkräftemangel. Nach einer Auswertung des Personalpanels des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) leistet aus Sicht des KOFA die externe Unterstützung für leistungsschwächere Jugendliche einen großen Qualitätsbeitrag für den Ausbildungserfolg. Mehr als die Hälfte der Unternehmen wünscht sich diese externe Unterstützung bei der Förderung leistungsschwächerer Jugendlicher.

Aus Sicht der befragten Unternehmen im IW-Personalpanel sehen fast neun von zehn in besserer Qualifikation der Bewerber*innen sowie in einer besseren Berufsorientierung und -vorbereitung zentrale Punkte für eine hohe Ausbildungsqualität. Auch die Schule stehe in der Verantwortung, mangelnde Kompetenzen in Lesen, Schreiben und Mathematik auszugleichen. Gegen wachsende Besetzungsprobleme versuchen viele Unternehmen bereits mit eigenen Maßnahmen, Auszubildende mit Nachhol- und Unterstützungbedarf angemessen zu begleiten. Das stellt wiederum Ausbilder*innen vor Herausforderungen. Sie müssen mehr Zeit investieren, pädagogisch-didaktische Fähigkeiten erweitern und Ausbildung im Betrieb innovativer und digitaler gestalten. Neben unternehmenseigenen Aktivitäten könnten gerade für mittlere und kleine Unternehmen bestehende Angebote wie Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB), die Einstiegsqualifizierung (EQ) bis hin zur Assistierten Ausbildung (AsA flex) unterstützen, bilanzieren die KOFA-Autor*innen. Die Maßnahmen müssten jedoch bekannter werden.

Gemeinsam nach Lösungen suchen

Handlungsbedarf besteht, denn Unternehmen haben teilweise Probleme, Ausbildungsplätze zu besetzen, die explizit für Hauptschüler*innen ausgeschrieben sind. Soll die duale Ausbildung eine zentrale Säule der Fachkräftesicherung bleiben, müssen Unternehmen und Politik gemeinsam mit potenziellen Auszubildenden Lösungen entwickeln. Aus Sicht der Jugendlichen gehört laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Eignung des Ausbildungspersonals zu den wichtigsten Qualitätsaspekten der Ausbildung. Das Ausbildungspersonal selbst wiederum erwartet mehr Anerkennung für die Aufgabe, junge Menschen durch die Ausbildung zu begleiten. Bekommen Ausbilder*innen Unterstützung durch die Geschäftsführung, zielt das in die richtige Richtung.

Aufgabe des KOFA

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) dabei, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren.

Text: Michael Scholl

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