Erkenntnisse der Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“

Die Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“ bilanziert eine leichte Trendwende: In der Jugend ist ein Funke Optimismus messbar, die Krisen und Bedenken bleiben aber erkennbar. Die Forschenden geben der Politik eine klare Empfehlung, um die Zuversicht junger Menschen zu stärken: Sie müssen wirksam mitgestalten!

Seit 2020 gehört der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler Dr. Klaus Hurrelmann zum Team der Trendstudie. Bei der Präsentation der aktuellen Studie nannte er Hintergründe für eine messbare politische Verunsicherung der Jugend. Hoher gesellschaftlicher Erwartungsdruck, große psychische Belastung, das Gefühl der strukturellen Benachteiligung, ein deutlicher Verlust des Vertrauens in politische Akteure sowie die weitverbreitete Informationsaufnahme über digitale Plattformen führen zur Akzeptanz extremer Positionen und einfacher Antworten. „Die Jugend ist politisch interessiert, aber enttäuscht“, sagt Klaus Hurrelmann.

Medien- und Demokratiebildung

Auf die Erkenntnis, dass mehr als die Hälfte der jungen Menschen über soziale Plattformen ihre Informationen beziehen und als Grundlage ihrer Meinungsbildung nutzen, ging Professorin Dr. habil. Nina Kolleck von der Uni Potsdam ein. Die Bildungs- und Sozialisationsforscherin nannte vier Handlungsbedarfe, um dem Trend entgegenzuwirken: Medienbildung, Demokratiebildung, Plattformregulierung und Stärkung der psychischen Resilienz – mit Präventionsangeboten und Therapieplätzen. Ein Verbot von Plattformen und sozialen Medien für junge Menschen sei der falsche Weg. Junge Menschen lehnen ihn ab, und die Effekte eines Verbotes sind wissenschaftlich äußerst umstritten.

Mehr Jugend- und Schulsozialarbeit

Bei der Präsentation der Studie gehörte Maja Zaubitzer als stellvertretende Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz zu den Kommentator*innen. Sie forderte eine wirksame Beteiligung der Schüler*innen im Schulsystem – weit über Programmplanung zu Schulfesten hinaus. Neben einer ernst zu nehmenden strukturellen Mitwirkung in der Schule forderte sie außerdem dringend mehr Jugend- und Schulsozialarbeiter*innen.

Fakten zur Studie

Seit 2010 veröffentlicht Studienleiter Simon Schnetzer Trend- und Jugendstudien. Vor fünf Jahren bekam er Unterstützung durch Dr. Klaus Hurrelmann und Dr. Kilian Hampel (Universität Konstanz) als Co-Autoren. In der repräsentativen Online-Befragung werden Aussagen von über 6.000 Menschen im Alter von 14 bis 69 Jahren ausgewertet – jeweils ca. 2.000 pro Altersgruppe 14–29, 30–49 und 50–69 Jahre. Der Erhebungszeitraum der Befragung erstreckte sich vom 10. Januar bis zum 15. Februar 2025. Die Studie wird durch ihren Verkauf finanziert.

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