Der Safer Internet Day nimmt 2025 mit dem Motto „Keine Likes für Lügen“ die zunehmende Verbreitung von Falschnachrichten in den Fokus. Gerade in sozialen Medien verbreiten sich Falschmeldungen rascher als echte Informationen. Durch das Teilen erhalten Fake News zusätzliche Aufmerksamkeit. Insbesondere junge Menschen, die soziale Netzwerke täglich nutzen, sind häufig unzureichend auf diese Gefahren vorbereitet.
Aus Sicht der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) ist ein aktives Vorgehen gegen Desinformation in sozialen Netzwerken ein wichtiger Schritt zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Wie eine aktuelle Sonderauswertung der PISA-Studie 2022 zeigt, sehen sich nur knapp die Hälfte (47 Prozent) der Kinder und Jugendlichen in der Lage, die Qualität von Informationen problemlos zu beurteilen. Knapp 60 Prozent der Schüler*innen in Deutschland vergleicht verschiedene Quellen. Etwa ein Drittel der deutschen Jugendlichen prüft nicht, ob Onlineinformationen korrekt sind, bevor sie diese in den sozialen Medien teilen.
Fundierte Medienbildung
„Junge Menschen wollen nicht belogen, manipuliert oder verführt werden. Auch nicht, wenn sie soziale Medien nutzen, um sich über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen zu informieren oder auszutauschen“, sagt Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ. Eine fundierte Medienbildung sei unerlässlich, um Desinformationen und Fake News wirksam zu begegnen und das Kinderrecht auf sichere digitale Teilhabe zu verwirklichen.
Verantwortung der Plattform-Anbieter
Zentrale Verantwortung tragen die Anbieter der Plattformen, von denen die Gefahren ausgehen. Laut dem Digital Services Act (DSA) müssen Betreiber von Online-Plattformen, die für Kinder und Jugendliche in Europa zugänglich sind, dafür sorgen, dass ein hohes Maß an Privatsphäre, Sicherheit und Schutz für junge Nutzende gewährleistet ist. Entlarvte Fake News müssen zügig gelöscht oder erst gar nicht sichtbar werden. Für die Durchsetzung der Kinderrechte auf Plattformen mit Sitz primär in Deutschland ist die Stelle zur Durchsetzung von Kinderrechten in digitalen Diensten (KidD) zuständig, die bei der BzKJ verortet ist.
Der Safer Internet Day macht jedes Jahr am 11. Februar deutlich, wie wichtig es ist, diese Themen in den Fokus zu rücken und aktiv an einer sicheren digitalen Zukunft zu arbeiten. Weitere Informationen zur Stärkung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, die sich auch spezifisch an pädagogische Fachkräfte richten, finden sich auf der Webseite von Klicksafe.
Autor: Michael Scholl