In Zeiten wachsender rechtsextremer Einflüsse müssen die Anstrengungen der demokratischen Parteien für eine offene und vielfältige Gesellschaft verstärkt werden. Das fordert IN VIA Deutschland, Mitglied in der BAG Katholische Jugendsozialarbeit, anlässlich des Tags der Menschenrechte. Jegliche Form von Diskriminierung zu bekämpfen, müsse Ziel auch der künftigen Bundesregierung sein. Dies bedürfe verstärkter und kontinuierlicher Förderung von zivilgesellschaftlichen Programmen, Projekten und Initiativen.
Eine Mehrheit der Jugendlichen erlebt Diskriminierung im Schulalltag
„Diskriminierung ist immer eine Verletzung der Menschenrechte. Um das Diskriminierungsverbot, das in Artikel 3 des Grundgesetzes festgelegt ist, umzusetzen, brauchen wir auch weiterhin die strukturelle Förderung von Organisationen, die sich für Solidarität, Vielfalt und Toleranz einsetzen. Kürzungen, die diese Infrastruktur schwächen, sind auszuschließen“, fordert Mareike Krebs aus dem Projekt „Gegen Diskriminierung! Sensibel – solidarisch – stark“ von IN VIA Deutschland.
Wie die aktuelle Sinus-Jugend-Studie zeigt, gehört Diskriminierung für viele Jugendliche zum Alltag, insbesondere zum Schulalltag. So geben zwei von drei der befragten Schüler*innen an, Diskriminierung im Schulkontext beobachtet oder selbst erfahren zu haben. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig der weitere Ausbau diskriminierungskritischer Bildungsarbeit, insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe, ist.
Lena Sachs, IN VIA Schulsozialarbeiterin in Freiburg, erläutert: „Schüler*innen berichten immer wieder von Diskriminierung – sei es durch Unbekannte in der Straßenbahn, durch Mitschüler*innen oder Lehrkräfte. Oftmals ist die Schulsozialarbeit eine erste Anlaufstelle für die Betroffenen. Die Gespräche geben ihnen Unterstützung und Stärkung.“ Wichtig sei, dass sich Angebote zum systematischen Abbau von Diskriminierung nicht nur an Schüler*innen richten, sondern an alle am Schulleben Beteiligten. Nur so könne sich eine diskriminierungskritische Haltung in der Schulkultur entwickeln. Hier erfüllen Schulsozialarbeiter*innen eine zentrale Funktion.
IN VIA Weiterbildungsangebote für Fachkräfte zu diskriminierungskritischem Handeln und Arbeiten
Um diese anspruchsvolle Arbeit leisten zu können, brauchen Fachkräfte die professionelle Anbindung an ihren Träger. „Durch IN VIA Freiburg fühle ich mich sehr unterstützt in meiner Arbeit. Der Austausch mit Kolleg*innen, regelmäßige Supervision und Fortbildungen stärken mich in meiner sozialarbeiterischen Praxis”, so Jonathan Huber, ebenfalls in Freiburg in der Schulsozialarbeit tätig.
Im Rahmen des Projektes „Gegen Diskriminierung! Sensibel – solidarisch – stark“ bietet auch der IN VIA Bundesverband zielgerichtete Formate und Weiterbildungsangebote zu Themen wie Rassismus, Sexismus, Klassismus, Antisemitismus und Ableismus an. Fachkräfte erhalten Orientierung zum diskriminierungskritischen Handeln und Arbeiten.
Text: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V.