AID:A-Studie: Größere Zufriedenheit unter jungen Menschen und positiveres Lebensgefühl

Anfang Dezember 2024 wurde die aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) aus dem Jahr 2023 veröffentlicht. Aus dieser geht hervor, dass trotz zahlreicher globaler Herausforderungen und Krisen die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland ein positives Lebensgefühl verspürt.

Gestiegene Zufriedenheit trotz globaler Krise

Laut der DJI-Forschungsdirektorin Susanne Kuger seien Kindern und Jugendlichen seit dem Pandemieende deutlich zufriedener mit ihrem Leben. Der Studie zufolge empfanden 92 Prozent der befragten 12- bis 32-Jährigen ein positives Lebensgefühl. Gründe hierfür seien vermehrte soziale Aktivitäten und gesunkene Einsamkeitswerte seit dem Ende der Corona-Pandemie. Trotz Klimakrise, wirtschaftlichen Unsicherheiten und großen globalen Herausforderungen blicke ein Großteil der befragten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland zuversichtlich in die Zukunft.  Dennoch würden sich junge Menschen zunehmend mehr um ihre Zukunft sorgen und sich sechs Prozent oft isoliert fühlen – mit der Folge, dass sie konkrete Hilfsangebote in Anspruch nehmen müssten, so Kuger.

Großteil der jungen Menschen erlebt Diskriminierung im Alltag

Ersichtlich werde durch die Studie auch, dass insbesondere vulnerable Gruppen mit größeren Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert seien, welche sich auf ihr Lebensgefühl und –verlauf spürbar auswirkten. Bei jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte oder jenen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen würde fast jede*r zweite Diskriminierungserfahrung im Alltag erleben. Ebenso seien auch von Armut betroffene oder bedrohte Kinder und junge Menschen häufiger Diskriminierungen ausgesetzt.

Bundesjugendministerin Lisa Paus betonte im Hinblick auf die Ergebnisse der Studie, dass es Anstrengungen für faire und gute Entwicklungsbedingungen für alle jungen Menschen bedürfe – insbesondere im Hinblick auf vulnerable Gruppen. Kitas und Schulen sowie Freund*innen, gesellschaftliche Teilhabe und politisches Engagement seien wichtige Faktoren für das Wohlergeben junger Menschen.

Die AID:A-Studien des DJI präsentiert umfassende Informationen über die Lebenslage und das Aufwachsen von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien in Deutschland. Sie untersucht diese mit Blick auf subjektives Wohlergehen sowie in Anbetracht aktueller gesellschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen. Ziel der Studie ist es die unterschiedlichen Faktoren und Einflüsse sowie deren Auswirkung auf das Lebensgefühl und -verlauf des Einzelnen zu veranschaulichen.

Herausgegeben wurde die AID:A-Studie vom Deutschen Jugendinstitut e.V. (DJI) unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Kuger. Die Ergebnisse dieser standardisierten Befragung in rund 6.000 Haushalten sind nicht nur für die Forschung des DJI von großer Bedeutung, sondern liefern auch entscheidende Informationen für die Sozialberichterstattung. Die Studie ist als E-Book im Open Access verfügbar.

 

Autorin: Mareike Klemz

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