Jeder fünfte Betrieb (19%) in Deutschland will im Ausbildungsjahr 2023/2024 keine neuen Ausbildungsplätze anbieten, das geht aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung hervor. Die Befragung von Personalleiter*innen findet jedes Quartal mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten statt. Die Befragung im 3. Quartal 2023 machte neben dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen die Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt zum Schwerpunkt. Im aktuelle Ausbildungsjahr gaben 19 % der befragten Unternehmen an, keine neuen Ausbildungsplätze angeboten zu haben (15% im Jahr 2021/2022). 14% gaben an, heute weniger Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr anzubieten.
Vor allem der Handel reduziert sein Ausbildungsangebot
Vor allem Handelsbetriebe werden 2023/2024 keine neuen Ausbildungsplätze anbieten. Während 19 % aller befragten Unternehmen aktuell auf neue Ausbildungsplätze verzichten, liegt der Anteil im Handel bei 35%.
Von den an der Personalleiter-Befragung teilnehmenden Betrieben gaben 80% an, Ausbildungsbetrieb zu sein. Mit einem Anteil von 71% wird in den befragten Dienstleistungsbetrieben am wenigsten ausgebildet. 80% der teilnehmenden Handels- und 92% der Industrieunternehmen bilden nach eigener Angabe aus.
Der Statistik der Bundesagentur für Arbeit zu Folge ist der Beruf „Kauffachkraft im Einzelhandel“ der am häufigsten angebotene Ausbildungsberuf. Im Jahr 2021/2022 wurden 36.800 Ausbildungsstellen angeboten. Gleichzeitig sehen jedoch weniger junge Menschen ihre Zukunft in dem Beruf. Der Rückgang des Angebots an neuen Ausbildungsplätzen könnte auch als Reaktion der Handelsbetriebe drauf interpretiert werden.
Schaut man sich nicht die Branche, sondern die Betriebsgrößen an, sind es insbesondere Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten, die ihre Ausbildungskapazitäten nicht ausbauen oder einschränken; 41 % dieser Betriebe stellen in diesem Jahr keine neuen Stellen für Azubis zur Verfügung.
Die Umfrageergebnisse hat das ifo Institut im ifo-Schnelldienst 23, 76. Jahrgang, Nr. 09, Seiten 60-64 ausgewertet.
Quelle: ifo Institut