Eine bundesweite Umfrage des Forums AUSWÄRTS ZUHAUSE ergab, dass seit den Schulschließungen bei rund 60 Jugendwohnheimen bundesweit zusammen ein wöchentlicher Einnahmeausfall von über 900.000 Euro zu verzeichnen ist. Bis zum Jahresende wird weiterhin mit hohen Verlusten gerechnet, da trotz Wiederaufnahme des Schulbetriebes die übliche Auslastung der Wohnheime aus Sicherheitsgründen und aufgrund von Stornierungen nicht zu erreichen ist. Kurzarbeit zur Abfederung der Einnahmeausfälle können nur knapp die Hälfte der betroffenen Jugendwohnheime nutzen. Werden auch Dauerbewohner*innen, zum Beispiel im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in den Einrichtungen betreut, kann auf Personal vor Ort nicht verzichtet werden. Überbrückungskredite kommen für die gemeinnützigen Jugendwohneinrichtungen in der Regel nicht in Frage. Die Kosten für Zinsen und den Tilgungsbeitrag können aufgrund der Gemeinnützigkeit der Einrichtungen kaum aufgebracht werden. Das Forum Auswärts Zuhause fordert daher staatliche Kompensationsmöglichkeit für die unverschuldeten, massiven Einnahmeausfälle in Form von schnellen und unbürokratischen Zuschüssen. Damit junge Menschen, die im Jugendwohnen ein stabiles Zuhause gefunden haben, letztendlich nicht die Leidtragenden sind, seien Jugendwohnheime ressortübergreifend zu unterstützen. Kein Wohnheimplatz dürfe verloren gehen, Ausbildungsstandorte müssten attraktiv bleiben und die Qualität der Unterbringung und der pädagogischen Begleitung im Jugendwohnen langfristig aufrechterhalten werden.
Quelle: Auswärts Zuhause