Noch nie waren so viele Kinder in einer Pflegefamilie untergebracht wie derzeit. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Linken im Bundestag hervor, deren Antwort den Jugendsozialarbeit News vorliegt.
Waren es 2008 noch ca. 60.000 Kinder und Jugendliche, ist die Zahl der Pflegekinder bis zum Jahr 2017 auf über 81.000 angestiegen. Die Fallzahlen steigen damit seit 2008 kontinuierlich an. Besonders viele Fälle (absolute Zahlen) gibt es in NRW. Auch die durchschnittliche Verweildauer von Pflegekindern in Pflegefamilien steigt an – von 26 auf 30 Monate. Damit ist sie fast doppelt so hoch, wie der in der stationären Heimerziehung. Die meisten Pflegekinder und -jugendlichen stammen aus armen und Ein-Elternfamilien. Für Nobert Müller, den federführenden Fragesteller der Linken, bedeutet Kinderarmut strukturelle Kindeswohlgefährdung. Müller sieht die Schuld dafür in erster Linie in einer verfehlten Sozialpolitik, die Arme systematisch ausgrenze und benachteilige, weniger bei den Eltern.
Quelle: Die Linke