Fremd, einzigartig und wütend. Interkulturelles Lernen und Konfliktmanagement in der beruflichen Bildung

Projekt YAPALIM – MACH MIT. am BBW Stuttgart der Nikolauspflege Fremd, einzigartig und wütend. Interkulturelles Lernen und Konfliktmanagement in der beruflichen Bildung “ Die beruflichen Möglichkeiten sehbehinderter und blinder Menschen sind eingeschränkt, die Beschäftigungsmöglichkeiten in Deutschland haben allgemein stark abgenommen. Einer der Kernpunkte gelingender Integration für Randgruppen – Beschäftigung – ist demzufolge immer schwieriger erreichbar. Lässt sich mehr zuwege bringen, wenn man dafür an den anderen beiden Kernpunkten Bildung und Beteiligung etwas verbessert? Diese Frage stellt sich das Berufsbildungswerk Stuttgart (BBW) der Nikolauspflege. In den Fokus genommen hat das BBW Stuttgart dabei besonders die sehbehinderten und blinden Jugendlichen mit Migrationshintergrund – da hier die Risikofaktoren noch einmal kumulieren. Das Projekt YAPALIM –MACH MIT., ein Projekt des Programms „XENOS – Leben und Arbeiten in Vielfalt“ wird gefördert durch die Mittel des Bundes und des Europäischen Sozialfonds. Es begleitet seit beinah drei Jahren diese Gruppe, sensibilisiert die multikulturell gemischten Ausbildungsteams, gibt Fortbildungen für Mitarbeiter/innen und engagiert sich in der interkulturellen Öffnung der gesamten Einrichtung. Durch Bildung zur Integration Integrationsförderung durch Bildung betrieb das Projekt YAPALIM – MACH MIT. in erster Linie über die berufspädagogische Bildung. In berufsbegleitenden Seminaren wurden Schlüsselqualifikationen wie interkulturelle Kompetenz und Fertigkeiten im Umgang mit Konflikten trainiert. Zeynep Coskun ließ sich beispielsweise als eine von neun Auszubildenden zur Konfliktmanagerin ausbilden und meint „Ich bin gern Konfliktmanagerin, weil ich es interessant finde, wie die Menschen damit umgehen.“ In internen Fortbildungen für Mitarbeiter/innen stand zur Diskussion, wie diese die Qualität ihrer Bildungsangebote verbessern können, wenn sie konsequent die „Barrierefreiheit“ auch für Auszubildende mit Migrationshintergrund verbessern. Die Förderung der größten Stärke bilingualer Auszubildenden, die Fremdsprachenkompetenz, konnte YAPALIM als einen wichtigen Aspekt zur Weiterentwicklung einbringen. „Wie können wir verhindern, dass Jugendliche zwischen zwei schlecht gesprochenen Sprachen hängen bleiben?“ lautete die Frage, die Yapalim für das ganze Haus stellte. Betriebsübergreifende Trainings zur Integration Integration durch Beteiligung förderte YAPALIM – MACH MIT. insofern, als es immer wieder Kontaktflächen zu Einrichtungen der Region herstellte. Reger Austausch entstand bei den gemeinsamen Trainings mit nichtbehinderten Auszubildenden aus anderen Betrieben. Wenn sich am Ende eines solchen Trainings die Azubis beider Betriebe so äußern: „Ich dachte gar nicht, dass die sehbehinderten Azubis so normal sind“, „schön, dass sich jeder einbringen konnte“ oder „ich fand das gut, weil es gezeigt hat, wie wichtig der Umgang mit behinderten Menschen ist“, dann wussten die Projektmitarbeiterinnen, dass sie ein Etappenziel erreicht und Berührungsängste abgebaut haben.“ Nähere Informationen zum Projekt: Nikolauspflege, Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen, Projekt YAPALIM – MACH MIT. Manuela Schulze, Tel. 0711 6564-151, manuela.schulze@nikolauspflege.de www.nikolauspflege.de Terminankündigung Fachtagung „Fremd, einzigartig und wütend – Interkulturelles Lernen und Konfliktmanagement in der beruflichen Bildung“ 8./9. Februar 2006 , Nikolauspflege am Kräherwald in Stuttgart.

Quelle: Pressemitteilung des Projektes vom 2.12.2005

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