Reader für MultiplaktorInnen in der Jugend- und Bildungsarbeit ‚In Russland Deutsche, in Deutschland Russen‘

‚IN RUSSLAND DEUTSCHE, IN DEUTSCHLAND RUSSEN – Über Leben und Leidenschaften jugendlicher SpätaussiedlerInnen in ihrer zweiten (ersten) Heimat‘ Ein Reader für MultiplikatorInnen in der Jugend- und Bildungsarbeit “ Der Gruppe der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler wird mit vielen Vorurteilen begegnet. Oftmals werden diese einfach als „die Russen“ bezeichnet und die deutsche Volkszugehörigkeit wird ausgeblendet. Dabei stammen SpätaussiedlerInnen aus unterschiedlichen Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Als AussiedlerInnen bezeichnet man also deutsche Staatsangehörige und deutsche Volkszugehörige (nach § 1 Abs. 2 Nr. 3 des Bundesvertriebenengesetzes) die die Aussiedlergebiete verlassen und in die Bundesrepublik Deutschland eingereist sind. Bei den Aussiedlergebieten handelt es sich um die Länder der ehemaligen Sowjetunion, Estland, Lettland und Litauen, Polen, die Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, ehemalige Jugoslawien, Albanien und China. Seit dem 1. Januar 1993 bezeichnet man deutsche Volkszugehörige (nach § 4 Abs. 1 Bundesvertriebenengesetzes), die die Republiken der ehemaligen Sowjetunion, Estland, Lettland oder Litauen nach dem 31. Dezember 1992 verlassen haben, als Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler. Insbesondere jugendliche SpätaussiederInnen sind von Folgen der Migration stark betroffen. In diesem Zusammenhang spricht man von der „mitgenommenen Generation“. Die jungen Menschen mussten Freunde und das ganze soziale Netz aufgeben und in einem für sie fremden Land neu aufbauen. Die Eltern die Großeltern hegen meisten schon lange den Wunsch, in ihre ursprüngliche Heimat zurückzukehren. Sie beherrschen auch die deutsche Sprache und pflegten über Jahrzehnte hinweg traditionelle Riten und Bräuche aus der fernen Heimat. Die jungen Menschen dagegen haben sich in den jeweiligen Ländern sozialisiert und kannten Deutschland meistens nur aus Erzählungen. Dennoch wurden auch sie mit Diskriminierungen von Seiten der jeweiligen Bevölkerung konfrontiert – als „Die Deutschen“. Hier angekommen, mussten sie feststellen, dass sie hier nicht „die Deutschen“, sondern meisten als „die Russen“ bezeichnet wurden. Bei jungen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler werden oft Pauschalisierungen getroffen, was Zuschreibungen im Bezug auf weibliche bzw. männliche Lebensentwürfe angeht. Die Jungen und junge Männer werden oft als stark trinkende und gewalttätige Jugendliche dargestellt, die oft in Konflikt mit der Polizei geraten und sich überproportional in Justizvollzugsanstalten wieder finden. Die Mädchen und junge Frauen dagegen werden eher als schüchterne und strebsame Mädchen bezeichnet, die gerne zu Hause sitzen und für die Schule pauken bzw. im Haushalt helfen. Der Reader „In Russland Deutsche, in Deutschland Russen – Über Leben und Leidenschaften jugendlicher SpätaussiederInnen in ihrer zweiten (ersten) Heimat“ möchte die Vielfalt der Lebensentwürfe der jungen SpätaussiedlerInnen Rechnung tragen. In den vier Rubriken „Freizeit“, „Gender“, „Religion“ und „Rassismus“ werden unterschiedliche Aspekte in diesem Zusammenhang anhand von theoretischen Texten und Projekten vorgestellt. Die jugendlichen SpätaussiederInnen werden nicht aus einem Defizitorientierten Blickwinkel wahrgenommen – die Potenziale und Kompetenzen stehen in diesem Reader im Vordergrund. “ Lisa Kahn, Projektmitarbeiterin XENOS Initiative, BAG KJS Der Reader hat 64 Seiten und kann gegen eine Schutzgebühr von 5,00 € bei bestellt werden. Bezugsadresse: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) Volmerswerther Str. 20 40221 Düsseldorf Tel: 0211 / 15 92 55-5 Fax: 0211 / 15 92 55-69 e-Mail: info@IDAev.de

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http://www.IDAeV.de/antirassismus_publikationen.htm

Quelle: IDA e.V.

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