Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 1999 bis 2006

NEU ABGESCHLOSSENE AUSBILDUNGSVERTRÄGE 1999 BIS 2006 “ 635.559 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge – das berichtete das Statistische Bundesamt vor genau sieben Jahren. Im Jahr 1999, dem ersten Jahr nach dem Regierungswechsel von Schwarz-Gelb auf Rot-Grün, waren in der Bundesrepublik Deutschland 23.728 (3,9%) mehr neue Ausbildungsverträge in den sieben Ausbildungsbereichen des dualen Systems abgeschlossen worden als im Vorjahr (1998). In den folgenden sechs Jahren sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge –mit kurzer Unterbrechung im Jahr 2004 – kontinuierlich auf nur noch 559.061 (2005), dem niedrigsten Wert seit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Anfang April 2007 berichtet das Statistische Bundesamt: 581.581 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Jahr 2006 – 22.520 (4,0%) mehr als 2005. Das erste Jahr nach dem Regierungswechsel von Rot-Grün auf Schwarz-Rot (Große Koalition) erscheint als eine nahezu exakte Kopie des ersten Jahres nach dem Regierungswechsel von Schwarz-Gelb auf Rot-Grün – damals +23.728 bzw. +3,9%, heute +22.520 bzw. +4,0% neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Ein Blick auf die absolute Zahl der im ersten Jahr nach dem Regierungswechsel neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zeigt jedoch: Mit 581.581 neuen Ausbildungsverträgen wurden in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2006 immer noch 53.978 (8,5%) weniger Ausbildungsverträge neu abgeschlossen als 1999. Mit jungen Männern wurden im Jahr 2006 insgesamt 342.499 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen – 15.571 (4,8%) mehr als im Vorjahr (2005), aber 20.447 (5,6%) weniger als 1999. Mit jungen Frauen wurden im Jahr 2006 insgesamt 239.082 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen – 6.949 (3,0%) mehr als im Vorjahr (2005), aber 33.531 (12,3%) weniger als 1999. Das heißt, die Zahl der Ausbildungsverträge, die mit Frauen abgeschlossen wurden, ist im Vergleich zum Vorjahr (2005) weniger gestiegen und von 1999 bis 2006 stärker gesunken als die Zahl der neuen Ausbildungsverträge mit jungen Männern – sowohl absolut als auch relativ. Der Anteil der Frauen an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen sank dementsprechend von 42,9% (1999) auf 41,1% (2006). In Westdeutschland wurden 2006 insgesamt 458.847 Ausbildungsverträge neu angeschlossen – 21.397 (4,9%) mehr als im Vorjahr (2005), aber 24.842 (5,1%) weniger als 1999. In Ostdeutschland wurden 2006 insgesamt 122.734 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen – 1.123 (0,9%) mehr als im Vorjahr (2005), aber 29.136 (19,2%) weniger als 1999. Ländervergleich 1999 – 2006: In nur zwei Ländern – Hamburg und Schleswig-Holstein – wurden 2006 mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als 1999. Die Veränderungsraten reichen von +5,0% in Hamburg bis –23,1% in Sachsen-Anhalt. Hinter Hamburg (Rang 1) folgen die westdeutschen Länder Schleswig-Holstein (+0,9%) und Baden-Württemberg (-0,6%) und Bremen (1,5%). (Rang 2 bis 4) Das das Land Bremen umgebende Niedersachsen ist das Schlusslicht unter den westdeutschen Ländern. Im Land Niedersachsen wurden 2006 10,6% (6.576) weniger Ausbildungsverträge neu abgeschlossen als 1999. Die größten negativen Veränderungsraten (Rang 11 bis 16) wurden für die ostdeutschen Länder Brandenburg (-13,3%), Berlin (-15,9%), Mecklenburg-Vorpommern (-18,3%), Sachsen (-20,7%), Thüringen (-22,2%), und Sachsen-Anhalt (-23,1%) errechnet. Nachrichtlich: Im Vorjahresvergleich (2005 – 2006) reichten die Veränderungsraten in den zehn westdeutschen Ländern von +7,3% in Hamburg bis +2,2% im Saarland und in den sechs ostdeutschen Ländern von +4,5% in Berlin bis –2,9% in Thüringen. Bei den männlichen Auszubildenden wurden in vier der 16 Länder mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als 1999 – Hamburg (+9,9%), Schleswig-Holstein (+4,0%), Bremen (+2,7%) und Baden-Württemberg (+1,7%). Die Veränderungsraten bei den männlichen Auszubildenden reichen von +9,9% in Hamburg bis –18,0% in Thüringen. Das westdeutsche Land mit der größten negativen Veränderungsrate bei den männlichen Auszubildenden ist Niedersachsen mit –7,6% (Rang 10 unter den 16 Ländern). Bei den weiblichen Auszubildenden (vgl. Tabelle 3) wurden in allen Ländern weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als 1999. Die Veränderungsraten bei den weiblichen Auszubildenden reichen von –0,4% in Hamburg bis –30,2% in Sachsen-Anhalt. Hinter Hamburg (Rang 1) folgen die Länder Schleswig-Holstein (-2,8%), Baden-Württemberg (-3,7%), Bremen (-6,3%) und Bayern (-6,6%). (Rang 2 bis 5) Das westdeutsche Land mit der größten negativen Veränderungsrate bei den weiblichen Auszubildenden ist, wie bei den männlichen Auszubildenden, Niedersachsen mit -14,7% (Rang 10 unter den 16 Ländern). In allen 16 Ländern ist der Anteil der Frauen an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Untersuchungszeitraum (1999 – 2006) gesunken. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist in den drei Stadtstaaten (2006) am größten und in den fünf ostdeutschen Flächenstaaten am kleinsten. Der Anteil reicht (2006) von 45,5% in Berlin, 45,2% in Hamburg und 44,1% in Bremen (Rang 1 bis 3) bis 36,7% in Thüringen (Rang 16) Ostdeutschland ist so gesehen eine gespaltene Region: auf der einen Seite Berlin mit dem immer noch höchsten Frauenanteil an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen (45,5% Vorjahr 2005: 47,0%) und auf der anderen Seite die fünf ostdeutschen Flächenländer mit einem Frauenanteil von 40,0% in Mecklenburg-Vorpommern bis lediglich 37,0% in Thüringen. Hinweis: Als neu abgeschlossene Ausbildungsverträge werden in der Berufsbildungsstatistik nur jene im Berichtsjahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gezählt, die im Berichtsjahr angetreten wurden und am 31. Dezember des Berichtsjahres noch bestehen. “

Quelle: Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ)

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