ERGEBNISTRANSFER AUS DEM BQF-PROGRAMM Eine Handreichung zur Praxis der ‚BerufsWegeBegleitung‘ Die Transferphase zum BQF-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) endete zum 31. August 2007. Die zentrale BQF-Transferstelle im Good Practice Center (GPC) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ist in der einjährigen Transferphase verschiedene Wege gegangen und hat unterschiedliche Instrumente eingesetzt, um die Ergebnisse des BQF-Programms ‚in die Breite‘ zu tragen. Neben der Sammlung von Praxismaterialien in einer BQF-Produktedatenbank sind verschiedene Publikationen in Kooperation mit Transferprojekten entstanden. Dazu zählt die Handreichung zur Praxis der ‚BerufsWegeBegleitung‘: Bundesinstitut für Berufsbildung/Technische Universität Darmstadt (2007): Auf dem Weg zu einem abgestimmten Übergangssystem von der Schule in den Beruf. Eine Handreichung zur Praxis der „BerufsWegeBegleitung“. Bonn. Auszüge aus der Projektbeschreibung (Teil A der Handreichung): “ Das Projekt BerufsWegeBegleitung (BWB) des Kreises Offenbach wurde im Rahmen des Programms „Kompetenzen fördern – Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. In einer dreijährigen Projektlaufzeit ist es gelungen, eine funktionierende Struktur eines regionalen Übergangsmanagements für Jugendliche mit besonderen Berufsstartschwierigkeiten im Kreis Offenbach aufzubauen. Im Kreisgebiet wurden kommunale Strukturen aufgenommen, miteinander verknüpft und in ein Gesamtsystem beruflicher Übergangsplanung eingebettet. … Im Rahmen der einjährigen Transferphase zum BQF-Programm hat die Technische Universität Darmstadt die Aufgabe übernommen, die unterschiedlichen Projektmaterialien in einem Handbuch zusammen zu führen. Die zusammengestellten Materialien, beispielsweise Arbeitspapiere aus der wissenschaftlichen Begleitung, Konzeptausarbeitungen zur Diskussion im Team und Instrumente für die pädagogische Arbeit stellen Produkte aus dem Arbeitsprozess der BerufsWegeBegleitung dar, die bis auf eine Ausnahme bisher noch nicht veröffentlicht wurden. … * DAS KONZEPT Das Konzept der BerufsWegeBegleitung beinhaltet fünf Handlungsfelder: Beratung und Begleitung von jungen Menschen, Schule, Betriebe/Wirtschaft, Fördermaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit. Wohnortnahe Anlaufstellen gewährleisten einen aufsuchenden Ansatz, die Beratung wird anhand individueller Förderbedarfe und Biographie begleitend durchgeführt. Eine Unterstützung durch das lokale Netzwerk ist unerlässlich, so dass die BerufsWegeBegleitung wie eine Spinne im Netz als zentraler Dreh- und Angelpunkt positioniert ist. Im Jahr 2003 wurden zwei so genannte „Stützpunkte“ der BerufsWegeBegleitung im Kreisgebiet geschaffen. Sowohl der Stützpunkt in Rodgau … als auch der in Langen/Dreieich … bieten für junge Menschen eine individuelle Beratung und Begleitung zur Integration möglichst auf dem ersten Arbeitsmarkt an. Die BerufsWegeBegleitung ist jeweils in den Jugendzentren der Kommunen angesiedelt, um einerseits die jungen Menschen dort zu erreichen, wo sie sich alltäglich aufhalten und andererseits auch eine wohnortnahe Beratungsstelle zu bieten. … Zur besseren Verknüpfung der Zusammenarbeit hat die BerufsWegeBegleitung regelmäßige Arbeitskreise mit den wichtigsten Kooperationspartnern wie Arbeitsagentur, Jugendarbeit, Schule und den Kammern installiert. … In beiden Stützpunkten konnten so genannte ehrenamtliche „Lobbyisten“ zur betrieblichen Stellenakquisition gewonnen werden. Regelmäßig sprechen diese Personen Betriebe an, ob sie für junge Menschen einen Ausbildungs- oder auch Praktikumsplatz zur Verfügung stellen. … Ebenfalls begleiten weitere Ehrenamtliche die jungen Menschen bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz oder auch während der Ausbildung. … Ziel der BerufsWegeBegleitung ist es, ein kreisweites Übergangmanagement zu installieren, das sowohl die allgemein bildenden und beruflichen Schulen, die Arbeitsmarktakteure, die Jugendhilfe, Migrationsorganisationen und das Ehrenamt in einem präventiven und auch begleitenden Netzwerk zusammenfügt. Dieses System der BerufsWegeBegleitung wird innerhalb der Kreisverwaltung koordiniert. … Die BerufsWegeBegleitung befindet sich ausgehend von einem aktivierenden und beratenden Baustein der Jugendberufhilfe auf dem Weg zu einem biographieübergreifenden systematischen kreisweiten Übergangsmanagement. * DIE BERUFSWEGEBEGLEITUNG AUS SICHT DER WISSENSCHAFTLICHEN BEGLEITUNG Besondere Herausforderungen Das Konzept der BerufsWegeBegleitung als flächendeckende Förder- und Beratungsstruktur im Kreis Offenbach baut auf eine langjährige Praxis auf, in denen Jugendlichen mit Förderbedarf der direkte Zugang zu Betrieben des ersten Arbeitsmarktes ermöglicht wird. Regionale Ausbildungsforen bilden das Fundament einer engen Zusammenarbeit zwischen kommunaler Jugendberufshilfe und der Wirtschaft vor Ort. Die BerufsWegeBegleitung stellt eine Weiterentwicklung bewährter Elemente dar, ist aber sehr viel komplexer, weil sie eine Zielgruppe erfassen will, die bisher durch alle vorhandenen Strukturen und Netze gefallen ist. Sie zeichnet sich in erster Linie durch die prioritäre Ausrichtung auf Jugendliche mit besonderen Berufsstartschwierigkeiten aus. Sie richtet ihre Aktivitäten und Maßnahmen deshalb insbesondere auf solche Jugendlichen, die in den vorhandenen Strukturen der Beratung und Förderung unsichtbar bleiben, weil sie mögliche Beratungs- und Unterstützungsstrukturen nicht aufsuchen. Durch den Aufbau regionaler Stützpunkte, durch die zeitliche Ausdehnung von kompetenter Beratung und Begleitung bis zum 27. Lebensjahr, durch den Aufbau eines präventiven und engmaschigen Netzwerkes sowie durch aufsuchende Beratung in aktivierender Form soll dies gelingen. Die BerufsWegeBegleitung basiert auf einer veränderten Philosophie einer engen und sachlichen Zusammenarbeit aller Akteure bei der Übergangsförderung „auf gleicher Augenhöhe“. Dies ist deshalb ein wichtiger neuer Ansatzpunkt, weil so – auch jenseits der offiziellen Förderstruktur – Jugendliche aktiviert werden können, die sonst keine aktivierende Unterstützung erhalten können. Das Innovative an der BerufsWegeBegleitung ist zugleich ihr besonderer Auftrag: ein flächendeckendes Begleitungssystem mit einer deutlichen Orientierung auf den ersten Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung eines längeren Eingliederungsprozesses zu entwickeln. Vier Themenfelder bilden aus unserer Sicht die wesentlichen zu lösenden Herausforderungen, ohne die die BerufsWegeBegleitung keinen Bestand hat: indirekte/direkte Zielgruppenarbeit, bürgerschaftliches Engagement, Netzwerkarbeit und die Aktivierung von Betrieben für diese besondere Zielgruppe. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es für die Jugendlichen selbst natürlich nur direkte Zielgruppenarbeit geben kann, denn sie müssen als einzelne Personen aktiviert werden. Als indirekt bezeichnen wir die Zielgruppenarbeit nur unter dem Gesichtspunkt, dass die Stützpunkte und ihre Manager nicht immer die direkten Ansprechpartner der Jugendlichen sein sollen, sondern dass insbesondere auch Personen und Institutionen, die im Netzwerk zusammenarbeiten, die direkte Hilfestellung für den Jugendlichen geben können. Nur aus der Sicht der Stützpunktmanager ist die Zielgruppenarbeit also indirekt, während sie für den Jugendlichen nur Sinn macht, wenn sie direkt und weitgehend aktivierend ist. … Themenfeld 1: indirekte neben direkter Zielgruppenarbeit … In der BerufsWegeBegleitung ist ein dualer Ansatz zu entwickeln, in dem neben direkter Zielgruppenarbeit zunehmend Formen indirekter Beratung aus der Sicht der Stützpunkte verankert werden sollten … Generell dienen für die Beratung und Begleitung folgende Prinzipien: aktivierende Förderung, Förderung ohne Stigmatisierung und ohne die sozialstrukturelle Verbindung zu vergessen. Direkte Zielgruppenarbeit umfasst persönliche Beratungen von jungen Menschen, die von selbst kommen, an den Stützpunkt verwiesen werden, durch ein aufsuchendes Netzwerk ausfindig gemacht werden oder über eine Art „Sorgentelefon“ direkt beraten werden. Das Konzept der indirekten Zielgruppenarbeit ist ein innovativer Weg, der den Ausdruck „Jugendliche im Blick behalten“ ernst nimmt. Sie zielt darauf, eine Aufmerksamkeitskultur um die jungen Menschen mit besonderen Berufsstartschwierigkeiten zu legen und ein soziales Verantwortungsklima zu schaffen, so dass Jugendliche rechtzeitig in das System der BerufsWegeBegleitung eingeschleust und aufgefangen werden können. Dies soll aber eben nicht über den Stützpunktmanager erfolgen, sondern durch diejenigen, die im Netzwerk aktiv sind. Indirekte Zielgruppenarbeit von Seiten der Stützpunkte ist deshalb Netzwerkarbeit und damit vermittelte Beratung. Individualisierte Förderung setzt in der Berufs- WegeBegleitung sowohl eine funktionierende Netzwerkstruktur als auch individuelle Zugänge und Konzepte bei den beteiligten Akteuren vor Ort voraus. Individualisierte Förderung heißt demnach, völlig unterschiedliche Wege hinsichtlich der Beratungen sowie der Angebote zu gehen – Pluralität mit dem Ziel der Stabilisierung. … Themenfeld 2: Bürgerschaftliches Engagement Bedeutender Baustein des innovativen Ansatzes der BerufsWegeBegleitung kann die Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements sein. Da es nicht allein um traditionelle Wege der Übergangsförderung geht, sondern auch neue Wege in der aufsuchenden und begleitenden Zielgruppenarbeit erprobt werden sollen, sind beispielsweise Patenschaften zwischen Senioren und Jugendlichen ebenso zu initiieren wie Unterstützungsleistungen von Bürgerinnen und Bürger, die sich auf unterschiedliche Art und Weise für junge Menschen vor Ort einsetzen wollen. Dies könnte von der Bereitstellung von Kontakten zu wichtigen Netzwerkpartnern über Akquise von Betrieben bis hin zur Erschließung von Ausbildungs- und Beschäftigungskapazitäten in Privathaushalten gehen. Bürgerschaftliches Engagement bedarf einer kontinuierlichen Förderung. … Themenfeld 3: Netzwerkarbeit Der Netzwerkgedanke ist geradezu in Mode gekommen. Durch Vernetzung sollen Probleme, die komplex sind und nicht mit nur einer Maßnahme gelöst werden können, angegangen werden. Dabei verstehen wir Netzwerke als Interaktion und Kooperation zwischen Personen, Gruppen und Organisationen. Um die BerufsWegeBegleitung in die Realität umzusetzen, sollen Netzwerke aufgebaut werden, die dem vielschichtigen Problem der Jugendlichen mit besonderen beruflichen Startschwierigkeiten gerecht werden können. Dabei sind als Netzwerkpartner sowohl die klassischen Organisationen wie die Industrie und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer (HWK), die Agentur für Arbeit, das Sozialamt, die kommunale Jugendberufshilfe etc. einbezogen, als auch Vereine, in denen sich Jugendliche aufhalten, die Kirchen, Betriebe und Bürger/innen, die sich für Jugendliche engagieren wollen, sollen angesprochen werden. Von einem solchen Netzwerk erwarten wir die Schaffung eines Aufmerksamkeits- und Unterstützungsmilieus in den jeweiligen Kommunen und Gemeinden. Dies scheint uns notwendig, damit gerade solche Jugendlichen begleitet werden können, die von sich aus den Weg in die Beratung nicht finden, denn dies ist die wichtigste Zielgruppe der BerufsWegeBegleitung. … Themenfeld 4: Betriebe Da die Integration der Jugendlichen in die Arbeitswelt – in welcher Form auch immer – nur gelingen kann, wenn sich Betriebe aktiv an der Schaffung eines Aufmerksamkeitsmilieus beteiligen und Jugendlichen auch die Chance der Erfahrung betrieblicher Arbeit und Ausbildung bieten, ist die Arbeit mit Betrieben in der BerufsWegeBegleitung zentral. Dabei kommt es vor allem darauf an, den Betrieben einerseits ihre soziale Verantwortung für die regionalen Anforderungen und Gestaltungsperspektiven deutlich zu machen, zum anderen aber auch, herauszuarbeiten, welchen Nutzen sie selbst von der Beschäftigung oder Ausbildung von Jugendlichen haben. Hier wäre ein Konzept des Betriebs-Coaching zu entwickeln, was den Betrieben mehr Sicherheit bei der Beschäftigung oder Ausbildung schwieriger Jugendlicher gäbe. Dies kann in kontinuierlicher Beratung bestehen, aber auch in der sozialpädagogischen Begleitung der Jugendlichen, um sie für die betrieblichen Anforderungen zu stabilisieren. Wenn man diese vier hier kurz beschrieben Aufgabenfelder der BerufsWegeBegleitung betrachtet, dann wird deutlich, dass sich die Arbeit der Stützpunktmanager nicht zuallererst auf die direkte Beratung der Jugendlichen bezieht, sondern im Aufbau, in der Koordination und Dokumentation funktionierender Netzwerkarbeit, die Jugendlichen die Integration in die Arbeitswelt ermöglicht und zugleich Betriebe motiviert und unterstützt, sich dieser Aufgabe zu stellen. * RAHMENBEDINGUNGEN IN DER BerufsWegeBegleitung Die Konzeption der BerufsWegeBegleitung ist eingebunden in konkrete Rahmenbedingungen. Diese betreffen sowohl die Strukturen im Kreis und den jeweiligen Kommunen, die personelle Situation sowie die unterschiedlich lange Beteiligung an der Entwicklung des Projektes. a) Verhältnis Kreis – Kommunen Während die Initiierung und Projektförderung der BerufsWegeBegleitung vom Kreis Offenbach ausgeht, geschieht die konkrete Umsetzung sowie aktuelle Mitfinanzierung der Stützpunkte in den einzelnen Städten und Gemeinden. Die Entschlossenheit und Verpflichtung des Kreises Offenbach, das Problem junger Menschen mit besonderen Berufsstartschwierigkeiten im Rahmen der BerufsWegeBegleitung gemeinsam und ernsthaft anzupacken, muss also in kommunale Verantwortung übertragen und in bestehende Strukturen eingeordnet werden. … Kooperationen zwischen Kreis und Kommunen verlaufen nie reibungslos, weil alle Beteiligten unterschiedliche Aufgaben und Interessen haben. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass das Projektbüro der BWB, welches die kreisweite Koordinierung sowie konkrete Unterstützung vor Ort vornimmt, sensibel mit den unterschiedlichen Zuständigkeiten, politischen Ausrichtungen und „Befindlichkeiten“ umgeht. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Stützpunkte zwar von einer bzw. mehreren Kommunen finanziert werden, die Grenzen der kommunalen Strukturen aber von ihren Bewohner/innen nicht strikt eingehalten werden, so dass Jugendliche durchaus auch von der Nachbarkommune Beratung nachfragen. b) Zuständigkeit von zwei Agenturen für Arbeit … Für die statistische Datenerhebung ist der Umstand der geteilten Zuständigkeit … ungünstig, da keine Berichterstattung für den Kreis Offenbach vorliegt. … c) Weggang von Leitungsebene – neue Mitarbeiter/innen Personelle Diskontinuitäten führen dann zu erheblichen Problemen, wenn nicht nur gewachsene Kontakte gefährdet, sondern auch konzeptionelle Kontinuität erschwert wird. … Personelle Veränderungen hatten … deutliche Auswirkungen auf die Zugkraft des Projektes. d) Sozialforschungsstelle Dortmund und Technische Universität Darmstadt Die wissenschaftliche Begleitung wird gemeinsam und arbeitsteilig an der Sozialforschungsstelle Dortmund – zuständig für die Projektsteuerung – und am Fachgebiet Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt – zuständig für die kontinuierliche Begleitung und Beratung – durchgeführt. … * PROBLEMATIKEN UND WEITERGEHENDE FRAGEN Ein solcher Ansatz, wie er in der BerufsWegeBegleitung konzipiert ist, ist überzeugend und logisch, aber es bedarf der Entwicklung innovativer Strategien und Handlungsansätze für die Umsetzung. Genau das aber ist das Spannende am Offenbach-Projekt gegenüber anderen regionalen Ansätzen. Ein breiter Grundkonsens im Kreis und in den Kommunen ist dabei eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Umsetzung. Erstens müssen neuartige Umsetzungswege von Zielgruppenarbeit und Netzwerkarbeit entwickelt und erprobt werden, die bundesweit so noch nicht existieren. Und solche Entwicklungsprozesse sind deshalb zentrale Aufgabe des BWB-Teams. Zweitens sind direkte Erfolge als Integration von Jugendlichen durch die Beratung des Stützpunktsmanagers wenig zu sehen. Der Stützpunktmanager wird sich an der direkten Beratung von Jugendlichen zwar beteiligen, in dem Maße aber, wie die Netzwerkarbeit voranschreitet und verdichtet wird, wird sich seine Tätigkeit auf die Sicherstellung der Einfädelung Jugendlicher in das System der BerufsWegeBegleitung konzentrieren. Unterstützung erfolgt dann durch den umfeldnahen Netzwerkpartner und weniger durch den Stützpunktmanager. Das heißt: Je erfolgreicher das Projekt ist, desto weniger direkte Beratung erfolgt im Stützpunkt. Dieser neue Ansatz hat Auswirkungen sowohl auf das Projektselbstbewusstsein als auch auf die Außendarstellung. Im Grunde geht es in der BerufsWegeBegleitung darum, ein völlig neues Konzept aufsuchender pädagogischer Begleitung zu entwickeln. Denn wir haben eine Zielgruppe im Blick, die kaum wahrnehmbar und nur bedingt institutionell gebunden ist. Folgende Fragen standen dabei im Mittelpunkt der weiteren Arbeit: – Wie sind Jugendliche mit besonderen Berufsstartschwierigkeiten in das System der BWB einzufädeln und wie sind sie darin zu halten? Wie kommen also Jugendliche in den Bestand der BWB, wie ist die Übergabe und die Weiterleitung zu organisieren? – Welche Form der Dokumentation benötigen wir, welche Daten sind festzuhalten, wer erhält in welcher Weise Zugänge? – Wie kann eine aktivierende Beratung aussehen, die die Balance zwischen Respekt vor Eigenverantwortlichkeit und ausreichender Unterstützung hält? – Wie könnte eine neuartige Zielgruppenarbeit aussehen, bei der die indirekte gegenüber der direkten dominiert? Wie könnte ein neuer Typ an „Case-Management light“ aussehen? – Welcher Typ von Intervention ist denkbar? – Welchen Typ von Unterstützungsangeboten legt man der Beratung zugrunde? Und wie ist diese nah an die Zielgruppe zu bringen? – Wie ließe sich ein Coaching von Betrieben umsetzen? … “ Die Darstellung der Arbeit der Stützpunkte sowie die Erläuterungen zur Elternarbeit und zur Zusammenarbeit mit Schule entnehmen Sie bitte der Handreichung. Darin enthalten sind auch die Beschreibungen zahlreicher Instrumente, derer sich im Projekt bedient wurde und wird. Darüber hinaus enthält die Veröffentlichung konkretes Arbeitsmaterial als Kopiervorlage. Die Handreichung in vollem Umfang steht Ihnen unter aufgeführtem Link oder im Anhang als Download zur Verfügung.
http://www.kompetenzen-foerdern.de/bibb_bwb_web.pdf
http://www.kompetenzen-foerdern.de/produkte/index.php?action=mat_search&id_website=3
Quelle: BQF-Transferstelle im GPC, Bundesinstitut für Berufsbildung
Dokumente: BiBB_Auf_dem_Weg_zu_einem_abgestimmten_Uebergangssystem.pdf