JUGENDMIGRATIONSDIENSTE IN KATHOLISCHER TRÄGERSCHAFT BEGLEITETEN 2007 INSGESAMT 15.531 JUNGE MENSCHEN MIT MIGRAIONSHINTERGRUND “ An insgesamt 393 Standorten begleiten Jugendmigrationsdienste (JMD) der Träger der Jugendsozialarbeit junge Menschen mit Migrationshintergrund, die neu nach Deutschland zugewandert sind oder schon länger in der Bundesrepublik Deutschland leben und wegen persönlicher Integrationsschwierigkeiten einen besonderen Förderbedarf aufweisen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum über 65.000 Personen individuell begleitet. Im Internetportal www.jugendmigrationsdienste.de sind die aktuellen Anschriften aller JMD erfasst. Jugendmigrationsdiensten (JMD) verstehen sich als eigenständiger jugendspezifischer Teil des Gesamtintegrationsprogrammes des Bundes. Aufgabe der JMD ist die möglichst flächendeckende Versorgung zugewanderter junger Menschen im Alter zwischen 12 und 27 Jahren bezogen auf die sozialpädagogische Begleitung des gesamten Integrationsprozesses mit der proritären individuellen Integrationsförderung nicht mehr allgemein Schulpflichtiger bis 27 Jahren und mit Bleiberechtsperspektive. Hierzu findet ein kontinuierlicher trägergruppenübergreifender Prozess der Bedarfs- und Standortanalyse statt. An 92 Orten waren JMD in Katholischer Trägerschaft zum Stichtag 31.12.07 tätig. Nachstehend werden die wesentlichen Ergebnisse der Jahresstatistik für 2007 vorgestellt, die die Arbeit dieser Fachdienste belegen und Förderungsbedarfe aufzeigen. Ergebnisse der 5. JMD-Statistik für den Zeitraum 01.01 – 31.12.07 Für die JMD in katholischer Trägerschaft kann als Analyse der JMD – Statistik folgendes festgestellt werden: – An insgesamt 92 (85 in 2006 alle Einzelbüros werden jetzt gezählt) Standorten beraten und begleiten 136,21 Hauptamtliche – hochgerechnet auf Vollzeitstellen 22,75 Honorarkräfte und 436 Ehrenamtliche insgesamt 15.531 junge Menschen mit Migrationshintergrund. – 7.832 Personen oder 50% aller individuell beratenden oder begleiteten Personen waren Neuzugänge in JMD, die sich noch nicht länger als 3 Jahre in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten. 50% der individuell begleiteten jungen Migrantinnen und Migranten sind bereits vor 2005 in die BRD gekommen. – Bezogen auf alle individuell begleiteten jungen Menschen mit Migrationshintergrund ergibt sich ein Verhältnis von 1: 114 (bei ings. 136,21 Vollzeitstellen). Im Rahmen von Wiederbesetzungsverfahren wurden 3,84 Vollzeitstellen aufgrund der Bedarfssituation nicht erneut vom BMFSFJ bewilligt. – 29,5% aller individuell beförderten sind schulpflichtig und 71,5% nicht mehr allgemein schulpflichtig. – 22% besuchten zum Stichtag einen Intregrationskurs, 9% eine berufsfördernde Maßnahme der BA, 9,5% eine Berufsausbildung, 9,5% waren berufstätig. – 21% aller Begleiteten waren in 2007 nicht berufstätig. – Mit Blick auf die Zielgruppenöffnung der JMD ist interessant festzustellen, dass der Prozentsatz der begleiteten Ausländer/-innen im Vergleich zu den Vorjahren weiter gestiegen ist. Er macht jetzt 58% aus. 42% aller Begleiteten sind Personen, die gemäß BVFG in die BRD gekommen sind. – 53% der Neuzugewanderten wurden mit individuellem Integrationsplan (IIP) begleitet. Diese in 2004 erstmals erfasste Anzahl hat sich in 2007 weiter erhöht, da Case-Management bezogen auf nicht mehr schulpflichtige Neuzuwanderer/-innen verpflichtend angewendet wird. Für die individuell begleiteten Personen ist der IIP die Basis für ein eventuell notwendiges Case Management. Der IIP ist eine Form der Prozessdokumentation individueller Begleitung. Der IIP strukturiert den Prozess. Wichtige Bestandteile des CM bestehen in der gemeinsamen Kompetenzfeststellung, der Definition und dem Finden von Zielen, der Aktivierung von Netzwerken einschließlich persönlicher Netzwerke. CM setzt im Normalfall später ein als der IIP. Wenn nicht ohne CM eine Integration möglich ist, setzt das CM ein. Das ganze ist als ein Prozess zu sehen, mit fließenden Übergängen. – 49% der individuell Begleiteten, die vor 2005 nach Deutschland kamen, bedurften intensiver Hilfestellung bei integrationsbedingten Problemen und in Krisensituationen, was wiederum belegt, dass Integration ein mehrjähriger – individuell unterschiedler – Prozess ist und wie wichtig für die Zielgruppe der länger in Deutschland lebenden jungen Migraten/-innen das Angebot der JMD ist. Wünschenswert ist, dass künftig auch bei dieser Zielgruppe die Anzahl der mit IIP begleiteten Personen erfasst wird. – Ab 2008 werden auf der Grundlage der erweiterten Grundsätze alle nicht mehr vollzeitschulpflichtigen jungen Menschen mit Migrationshintergrund (Neuzuwanderer und Personen die länger als 3 Jahre in der BRD leben) mit dem individuellen Integrationsförderplan im Rahmen des Case Managements begleitet. – Gruppenarbeit gemäß der Grundsätze wurde von den JMD mit folgender Rangfolge wahrgenommen: o ergänzendes Sprach- und Kommunikationstraining o Sonstiges (z.B.: interkulturelle Arbeit, Angebote zum sozialen Lernen) o Orientierungshilfen zu gesellschaftlichen und politischen Themen o Orientierungshilfen im Bildungs- und Ausbildungssystem o Elternarbeit o Beratung und Information zu weiteren Maßnahmen o Training sozialer Kompetenzen o Heranführen an Informationstechnologien (PC und Internet) Diese Reihenfolge ergibt sich sowohl aus der Anzahl der Veranstaltungen als auch mit kleinen Abweichungen bezogen auf die Anzahl der Teilnehmer/-innen. – JMD beteiligen sich an kommunalen und kreisweiten Netzwerken in umfangreicher Weise. An 78 Standorten gibt es zielgruppenspezifische Netzwerke, in denen 85% aller JMD mitarbeiten. 33% aller JMD sind federführend in den kommunalen zielgruppenspezifischen Netzwerken tätig. – Einen Sozialatlas / eine Netzwerkkarte haben 58% aller JMD erstellt. Im Berichtszeitraum wurden 72% der erstellten Sozialatlasse bzw. Netzwerkkarten aktualisiert. – Die Frage nach der Sprachkursträgerschaft bei JMD – Trägern ergibt einen Prozentsatz von 9%, die selbst Integrationskurse anbieten. – 21% der JMD arbeiten in Jugendkonferenzen gemäß SGB II mit. – Die Iniitiierung und Begleitung der interkulturellen Öffnung von Diensten und Einrichtungen der sozialen Handlungsfelder wurde erstmals durch die Nennung von Aktivitäten abgefragt. Hier ergibt sich folgende Rangfolge: Informationsveranstaltungen: 223 Sonstiges (z.B. Gremienarbeit): 249 Veröffentlichungen: 230 Vorträge, Referate: 196 Interkulturelle Trainings: 68 Workshops: 44 – Der zeitliche Umfang der Netzwerkarbeit und der interkulturellen Öffnung liegt im Durchschnitt bezogen auf alle kath. JMD bei 9,5 Wochenarbeitsstunden pro JMD oder 25% Beschäftigungsumfang einer Vollzeitstelle. Diese Auswertung der 5. JMD–Statistik zeigt deutlich, dass die JMD weiter auf dem Weg sind, ihr Aufgabenprofil gemäß Grundsätze des BMFSFJ zu erfüllen. Die seitens des BMFSFJ für Ende 2006 – September 2008 durchgeführte Evaluation der JMD wird dann im Details Erfolge und Misserfolge sowie aktuelle Herausforderungen bei der Realisierung des JMD-Konzeptes insbesondere bezogen auf die Anwendung des Case-Managements einchließlich individueller Integrationsförderplan erforschen. “ Hermann Laubach, Bundestutor, Referent BAG KJS Die Statikstik mit Detailangaben entnehmen Sie bitte dem Anhang.
http://www.jugendmigrationsdienste.de
Quelle: BAG KJS
Dokumente: JMD_Statistik_2007_080410.pdf