Neufassung der SGB-III-Typisierung

VERGLEICHSTYPEN 2008 “ Für einen angemessenen Vergleich der einzelnen Arbeitsagenturen ist immer auch die regionale Arbeitsmarktsituation zu berücksichtigen. Dies wird durch die Typisierung der Agenturbezirke durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermöglicht. Damit kann die Bundesagentur für Arbeit bei der Steuerung und Zielkontrolle unterschiedliche regionale Besonderheiten im Bundesgebiet gezielt berücksichtigen. Im Jahr 2008, fünf Jahre nach ihrer Einführung, wurde die Typisierung auf den Integrationsgrad gesamt, einer wesentlichen Steuerungsgröße im SGB III, vollkommen neu ausgerichtet. In den einzelnen Agenturbezirken herrschen zum Teil sehr unterschiedliche Arbeitsmarktbedingungen. Diese Rahmenbedingungen setzen der Leistungsfähigkeit der einzelnen Agenturen bereits bestimmte Grenzen. Ist die regionale Arbeitslosigkeit relativ hoch, fällt es der betreffenden Agentur schwerer, Arbeitslose in Erwerbstätigkeit zu integrieren. Bei einem prosperierenden Arbeitsmarkt ist dies leichter zu erreichen. Insofern ist für einen angemessenen Vergleich der Agenturen immer die Arbeitsmarktsituation mit zu berücksichtigen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat deshalb die Regionen des SGB III (Agenturbezirke) und die des SGB II (SGB-II-Trägerbezirke) jeweils in Gruppen mit ähnlichen Arbeitsmarktbedingungen eingeteilt. Auf diesen Typisierungen baut die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihr Controlling- und Benchmarking auf. Die Typisierungen werden in zeitlichen Abständen von einigen Jahren überprüft. Anpassungsbedarf besteht insbesondere dann, wenn sich die regionalwirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich geändert haben oder bei den Zielen der Agenturen bzw. SGB-II-Träger eine Neuausrichtung stattgefunden hat. Bei der SGB-III-Typisierung wurde ein zweistufiger Untersuchungsansatz angewandt: In einem ersten Schritt wurden mithilfe der Regressionsanalyse regionale Kontextbedingungen identifiziert, die mitbestimmend sind für den regionalen Erfolg arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen. In einem zweiten Schritt wurden genau diese Variablen als Typisierungsvariablen für die eigentliche Regionalklassifikation, die auf einer Clusteranalyse basiert, herangezogen. Ein ausführlicher Tabellenanhang ordnet jeden Agenturbezirk in einen der 13 Typen ein, die sich wie folgt unterteilen: I STÄDTISCH GEPRÄGTE BEZIRKE MIT GUTER ARBEITSMARKTLAGE Ia Großstädtisch geprägte Bezirke mit günstiger Arbeitsmarktlage Ib Staädtsich geprägte Bezirke mit industrieller Orientierung und günstiger Arbeitsmarktlage II STÄDTISCH GEPRÄGTE BEZIRKE MIT HOHER ARBEITSLOSIGKEIT IIa Großstädtische Bezirke mit leicht erhöhter Arbeitslosigkeit IIb Großstädtische Bezirke mit sehr hoher Arbeitslosigkeit IIc Städtisch geprägte Bezirke mit überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit III LÄNDLICHE BEZIRKE MIT ÜBERDURCHSCHNITTLICHER ARBEITSLOSIGKEIT IIIa Gering bis mittel verdichtete Bezirke mit leicht erhöhter Arbeitslosigkeit IIIb Gering verdichtete Bezirke mit überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit IV LÄNDLICHE BEZIRKE MIT NIEDRIGER ARBEITSLOSIGKEIT IVa Gering verdichtete Bezirke mit günstiger Arbeitsmarktlage IVb Ländliche Bezirke mit niedriger Arbeitslosigkeit und hoher saisonaler Dynamik IVc Ländliche Bezirke mit sehr hoher saisonaler Dynamik und günstiger Arbeitsmarktlage V BEZIRKE i.d.R. IM OSTEN MIT SCHLECHTER ARBEITSMARKTLAGE Va Gering verdichtete Bezirke i.d.R. im Osten mit hoher Arbeitslosigkeit und saisonalen Einflüssen, zum Teil mit Grenzlage zum Westen Vb Gering bis mittel verdichtete Bezirke i.d.R. im Osten mit schlechter Arbeitsmarktlage Vc Ländliche Bezirke im Osten mit sehr schlechter Arbeitsmarktlage “ Den Forschungsbericht inklusive seines ausführlichen Tabellenteils entnehmen Sie bitte aufgeführtem Link.

http://www.iab.de
http://www.iab.de/de/publikationen/forschungsbericht.aspx
http://doku.iab.de/forschungsbericht/2008/fb0808.pdf

Quelle: IAB Forschungsbericht 8/2008

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