JAHRBUCH GUTE ARBEIT Sie sind jung, sie arbeiten unter prekären Bedingungen, und sie sehen ihre Zukunft alles andere als rosig: Die Einkommenssituation junger Beschäftigter in Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. Das ist ein Ergebnis der Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit 2008 „Junge Beschäftigte“. “ Junge Beschäftigte sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt. „Während die Ansprüche in allen Branchen steigen und junge Beschäftigte heute höhere Qualifikationen mitbringen, entwickelt sich das Einkommensgefüge auseinander“, fasst die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock zusammen. Mehr als 60 Prozent der jungen Beschäftigten arbeiten unter unsicheren Arbeits- und Einkommensbedingungen: Entweder zu Niedriglöhnen unter 1500 Euro (20 Prozent) und/oder befristet (26 Prozent), in Zeitarbeit (5 Prozent) oder in Minijobs (10 Prozent). 67 Prozent der jungen Menschen haben Angst um ihre berufliche Zukunft. Angesichts ihrer aktuellen prekären Arbeitssituation machen sich viele junge Menschen schon heute Sorgen um ihr Auskommen im Alter. Lediglich fünf Prozent erwarten, dass ihre Rente ausreichend sein wird. Weniger als die Hälfte der jungen Beschäftigten glaubt, ihre derzeitige Tätigkeit bis zur Rente ausüben zu können. Ihr aktuelles Einkommen brauchen sie für den täglichen Lebensunterhalt. So haben sie wenig Möglichkeit, privat Vorsorge für das Alter zu betreiben. Besonders häufig sind junge Beschäftigte in der Zeitarbeit zu finden. Die Quote der ZeitarbeiterInnen ist mit fünf Prozent unter jungen Beschäftigten doppelt so hoch wie im Schnitt aller Erwerbstätigen. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende sieht in der Einführung eines Mindestlohns von zunächst 7,50 Euro eine der „notwendigen politischen Antworten auf diese Situation.“
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Quelle: DGB einblick 21/08