URSACHEN, ERSCHEINUNGSFORMEN UND AUSWIRKUNGEN AUF DIE LEBENSWELTEN JUGENDLICHER „Zu junge Menschen leben in materieller Armut und sind täglich aufs Neue mit den Auswirkungen ihrer miserablen finanziellen Situation auf nahezu alle Lebensbereiche konfrontiert. Diese Jugendlichen stehen am Start ihres Lebens und die Startbedingungen, mit denen sie umgehen müssen, sind denkbar schwierig. Oftmals sehen sie sich mit unüberwindbaren Hindernissen auf ihrem Weg in ein gelingendes Erwerbsleben konfrontiert. Auf der Basis ihres christlichen Werteverständnisses thematisiert die Katholische Jugendsozialarbeit Jugendarmut als gesamtgesellschaftliches Problem, dem es sich zu stellen gilt. Die Veröffentlichung lädt ein zu einer vertieften Beschäftigung mit der Problematik und soll gleichermaßen Multiplikatoren, Trägern der Jugendsozialarbeit sowie Einrichtungen einen Einblick in Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen von Jugendarmut geben. Die aktuellen ‚Aspekte‘ sollen Mut machen für einen entschlossenen Kampf gegen Jugendarmut. Die Beiträge in dem Heft sind teils verschriftliche Vorträge und teils eigenständig entstandene Aufsätze der Referentinnen und Referenten der ersten Jugendarmutskonferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) aus dem Herbst 2008. Zum Start der Kampagne gegen Jugendarmut im Rahmen der zweiten Jugendarmutskonferenz im Jahr 2009 leistet die BAG KJS mit der aktuellen Veröffentlichung „Aspekte Jugendsozialarbeit“ einen Beitrag zur Diskussion über Armut von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im ersten Aufsatz Jugendarmut in Deutschland – Herausforderungen für die Katholische Jugendsozialarbeit stellt Brigitte Schindler den spezifischen christlich sozial-ethischen Hintergrund der Problematik Jugendarmut dar und formuliert – nach der Darstellung unterschiedlicher Erscheinungsformen von Jugendarmut – die sich ergebenden pädagogischen und politischen Herausforderungen für die Katholische Jugendsozialarbeit. Teilhabe beziehungsweise Nicht-Teilhabe an Bildung und damit an den grundsätzlichen Voraussetzungen zu einer Integration in unsere Zertifikats- und Qualifikationsfixierte (erwerbs-)Gesellschaft stellt Prof. Dr. Roland Merten in den Fokus seines Aufsatzes Jugend und Armut – Herausforderungen angesichts einer vergessenen Generation. Zudem gibt er einen aufschlussreichen Einblick in die Datensituation und die diversen Interpretationen der Armutsstatistik. Prof. Dr. Gerhard Trabert befasst sich mit den unterschiedlichen Auswirkungen materieller Armut auf die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen. Unter dem Titel Kinder- und Jugendarmut und Gesundheit stellt er die Verbindung von Armut, Ernährung, Arztbesuch, Unfällen et cetera auf anschauliche Weise dar. Jugendarmut hat (k)ein Geschlecht? lautet der Titel des Aufsatzes von Prof. Dr. Susanne Gerull, die das vorliegende Datenmaterial zur Armut bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter geschlechtsspezifischen Aspekten ausgewertet hat. Sie kommt zu dem Schluss, dass Armut in jedem Lebensalter und insbesondere im Jugendalter geschlechtsspezifische Prägungen, Erscheinungsformen und Konsequenzen hat. Das Menschenrecht auf Arbeit erläutert Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl in seinem Aufsatz Leben ohne Erwerbsarbeit – Anmerkungen aus sozialethischer Sicht und gibt damit einen interessanten Einblick in die sozialethische Diskussion, wobei er das Konzept der Lebenslagenarmut als entsprechenden Referenzrahmen nutzt. Die neue Veröffentlichung Aspekte Nr. 66 ‚Jugendarmut. Materielle und soziale Exklusion junger Menschen in Deutschland‘ können Sie über bagkjs@jugendsozialarbeit.de bestellen oder dem Anhang entnehmen.“
Quelle: BAG KJS
Dokumente: Aspekte_66.pdf