DGB fordert mehr Schulsozialarbeit anstelle Nachhilfe durch Bildungsgutscheine

Der DGB ist der Auffassung, mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit würde mehr für förderbedürftige Jugendliche getan, als durch die geplanten Bildungsgutscheine. In einem Interview forderte DGB-Bildungsexperte Matthias Anbühl sich auf die sozialen Brennpunkte zu konzentrieren und gezielt Hilfsangebote für diejenigen zu schaffen, die von der sozialen Auslese betroffen sind. Dazu zählen vor allem eine professionelle Schulsozialarbeit, die dauerhaft und ausreichend im Schulalltag verankert sei.

Die geplanten Bildungsgutscheine für Kinder und Jugendliche aus Hartz IV-Familien hält der DGB für keine ausreichende Lösung. Sie seien zu kurz gedacht, mit einem enormen bürokratischen Aufwand verbunden und erreichten längst nicht alle förderbedürftigen Kinder und Jugendlichen. Stattdessen sei ein massiver Ausbau der Bildungsinfrastruktur erforderlich, über den die Bundesregierung aber nicht mal ansatzweise nachdenke. Das Argument, Bildungs- bzw. Schulpolitik sei Ländersache, lässt der DGB nicht gelten. Auch nach der Förderalismusreform bestehen für den Bund Möglichkeiten die Länder z.B. im Bereich der Schulsozialarbeit zu unterstützen. Über das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) obliegt dem Bund die Zuständigkeit für die Jugendhilfe. Einsetzung von Schulsozialarbeit ist möglich. Der DGB hat bereits ausgerechnet: Mit zwei Milliarden Euro könnte der Bund mehr als 40.000 Schulsozialarbeiter/-innen in Vollzeit finanzieren.“

Quelle: DGB Bundesvorstand

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