Die SPD-Bundestagsfraktion spricht sich in einem Antrag dafür aus, den Ausbau von Ganztagsschulen voranzutreiben. In einer Anhörung diskutierten die verschiedenen Parteien mit Expertinnen und Experten darüber.
Die SPD macht sich stark für eine Mitfinanzierung des Bundes und spricht sich für eine Änderung des Grundgesetzes Artikel 104c aus. Da gehen CDU/CSU und FDP nicht mit. Der Unionsvertreter verwahrte sich gegen den Vorschlag der SPD, dass der Bund für Ganztagsschulen Milliarden Euro bereit stellen soll. Die FPD bekannte sich zum Ausbau von Ganztagsschulen, lehnt aber ebenfalls eine Grundgesetzänderung strikt ab. Die Lernerfolge an Ganztagsschulen, gerade für Kinder aus sozial schwachen Milieus, seien jedoch unbestreitbar.
Die Linke teilte viele Punkte im Antrag der SPD, empfindet aber das Konstrukt Ganztagsschule im Antrag „überfrachtet“. Denn auch bei Ganztagsschulen fände eine frühe Segregation statt. Eine Vodafone-Studie habe belegt, dass nicht mal die Hälfte aller Kinder, die eine höhere Schule besuchen, dies aufgrund ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit täten, sondern aufgrund ihrer sozialen Herkunft.
Der Vertreter der Grünen begrüßte den Antrag in weiten Teilen: „Gute Ganztagsschulen ergeben besser Bildungsergebnissen und können Chancengleichheit herstellen“, sagte er und forderte das Kooperationsverbot bei der Bildung abzuschaffen.
Da sind sich alle einig: Der Ausbau der Ganztagsschulen soll vorangetrieben werden. Nur die Fragen des „wie“ und von „wem“ bleiben immer noch offen im Raum stehen.“
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages
Dokumente: Antrag_der_SPD_Projekt_Zukunft___Deutschland_2020___Bildungschancen_mit_guten_1713482.pdf